“… ‘Siehst Du, Momo’, sagte er, ‘es ist so:
Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich.
Man denkt, die ist so schrecklich lang, die kann man niemals schaffen, denkt man.’
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
‘Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr.
Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird,
was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr.
Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen!’
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
‘Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du?
Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten.’
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
‘Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein”

Straßenkehrer Beppo aus Momo  / Michael Ende

Ich bin verorientierungslos, das heißt, ich kann mir nicht merken,
dass der gerade Weg zum Ziel führt. Zugegeben, ich finde gerade Wege auch ziemlich langweilig.

Eigentlich ein Menschling, der immer das große Ganze im Blick hat, habe ich die letzten paar Jahre damit verbracht, zu lernen, immer nur an den nächsten Schritt zu denken.
Und Straßenkehrer Beppo hat recht. Es macht Spaß, spontan zu sein.
Immer nur den nächsten Augenblick im Kopf.

Meine Welt ist bunt. Voller Magie und Seifenblasen. Pfützen zum Hineinspringen.
Straßen und Wege ändern die Richtung. Überall finde ich versteckte Botschaften.
An Straßenlaternen. Abfalleimern. Dachrinnen. Straßenschildern.
Ich latschiere durch Leipzig und suche wundervolle Plätze.
Vertraue darauf, nie anzukommen. Ich habe kein Ziel, aber Zeit.
Diese wundervollen Momente der Stille. Und diese lautstarke, fröhliche Begeisterung.
Dieses pulsierende Leben.

Mein ganzes Leben, nur dieser eine Augenblick – singt Schwessi in meinem Lieblingssong.
Und das ist es, was ich in den letzten Jahren gelernt habe.
Entschleunigen. Innehalten. Den Augenblick beobachten. Genießen. Und Teilen.
Nicht die BÄM 💥- Momente des Lebens.
Sondern die klitzekleinen, unauffälligen Alltagsmomente.

Hier sind für euch…

♥♥♥♥ Smalltalk mit Gleichgesinnten  ♥♥♥♥
♥♥♥♥ Family Party ♥♥♥♥
♥♥♥♥ Panoramafenster zur Welt oder warum ich Kino so liebe ♥♥♥♥
♥♥♥♥ Weltglückstag und Georg, der Glücksdrache ♥♥♥♥
♥♥♥♥ 16. März 2020 – Homeoffice, wie alles begann ♥♥♥♥
☹️☹️☹️☹️ …und an allem ist AfD- Müller schuld ☹️☹️☹️☹️

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