Samstagmorgen sprang ich gegen 8 Uhr aus dem Bett.
Jetzt war ich nämlich doch unheimlich neugierig, was sich in diesem Paket versteckte.
Aber erst Kaffee. Ohne Kaffee geht gar nichts. Kennt ihr, oder?

Als ich also meinen Kaffee schlürfte und den Glückskeks von Beatrice Reszat verspeiste (also emotional)
schüttelte ich dieses Paket. Es klapperte.
Unter der komischen Mülltütenverpackung verbarg sich ein Karton. Ohne Hinweis.
Ich öffnete langsam. Ist schon ein bisschen unheimlich, wenn man so unwissend Pakete öffnet.
Zum Vorschein kam…
ein Golfschläger. In Kindergröße. Flexibel und elastisch.

HÄÄÄÄÄH? Was will ich denn damit? Und wann genau habe ich das bestellt?!
Und dann dämmert es langsam.

Hier muss ich euch mal schnell etwas erklären. Falls ihr das noch nicht selbst erkannt habt.
Ich bin verpeilt. Komplett.
Und… Ich habe Bestellamnesie.
Ich stehe morgens auf und grapsche nach meinem Handy.

Weil das mein Wecker ist. Dann schlappe ich ins Bad.
Und scrolle mich durch Instagram.
Da kann es auch mal passieren,
dass ich im Halbschlaf Dinge nützlich finde.
Und einkaufe. Ich erinnere mich auch schwach an eine Golfschlägerwerbung.
Und nun habe ich sie – die Golfschlägerklobürste –
Mensch Winnie! Handyverbot bis nach dem ersten Kaffee. Wirklich!

Ich putze also nun das Klo. Dann das Bad. Weil in einem staubigen Bad
sieht eine golfschlägerreingeputze Kloschüssel doof aus.
Ich wasche Wäsche. Hänge sie auf. Räum die Spülmaschine ein…
Und habe direkt keine Lust mehr!
Ich vermisse den LieblingsIngo. Ganz arg.
Es klopft. Im Wohnzimmer. An die Scheibe. Vom Terrarium.
Mein kleiner Schildkröterich will kuscheln. Schwupps, ist der Kummer weg. Ich liebe diesen kleinen Wicht!

Spätnachmittag habe ich ein Date. Mit den Patrions der Schwessihood. Auf Zoom.
Zum StadtLandVollpfosten spielen.
Das ist mein Spiel. Auf fast jeder Familienfeier spielen wir das.
Da fahr ich voll drauf ab. Ist ja mit Worten und so.
Einen Song schreiben wir auch. Fast.
Dann ist auch schon wieder Abend. Samstagabend.



Sonntag mach ich gar nichts. Habe ich mir vorgenommen. Aber dann packt es mich.
Ich habe Sprühfarben. Für Textilien. Ich hatte voll Lust meine Hosen (also ein paar) zu bunten.
Und zu schreiben. Einen schönen Film anschauen. Seit ich allein zu Hause rumhänge, lese ich wie wild.
Der Fernseher heult schon, weil er einsam ist.
Ein schöner Film ist es, aber doch beklemmend.

PIN CUSHION (2017)
Wie in unzähligen Coming-of-Age-Filmen geht es auch in Deborah Haywoods Pin Cushion um Mobbing, Gruppenzwang, das Streben nach Selbstbestimmung bei gleichzeitigem dazugehören wollen. Die dezidiert weibliche Perspektive und der märchenhafte Ton machen aus dem Film trotzdem etwas ganz besonderes.

Dann lese ich wieder. Hat sich ganz schön etwas angesammelt.
Der Sonntag verplätschert und ich liege im Wohnbett und versinke in der Bücherwelt.
Ist fast wie mit 10. Nur das keiner mich an die frische Luft schicken will! Und die Haare habe ich ja auch noch nachgebuntet.