Dienstagmorgen.
Gegen 6.
Ein Gewusel im Sonnenweg.
Der LieblingsIngo fegt aufgeregt durch die Zimmer.
Letzter Check, ob alles in seinem Täschchen ist.
Ich kann gar nicht glauben, dass dieser Mann seine gesamte Garderobe
– einschließlich Schuhe und Waschkram –
in einer Reisetasche unterbringt.
Der dazugehörige Sohn – das Freyerlein – toppt das Ganze noch.
Er reist mit Sporttasche. Im Grundschulformat.
Und dann sind sie weg. Für die nächsten 14 Tage. Auf Fuerteventura.

Chaosqueen of fucking everything at home alone

Das ist ein komisches Gefühl. Als fehlt etwas. Der LieblingsIngo, das Freyerlein und ich haben die vergangenen Jahre zwar nicht in permanenter, trauter Drei- bzw. Zweisamkeit gehaust
– irgendeiner war irgendwann immer mal alleine irgendwo –
aber soooooo viele Kilometer waren wir noch nie voneinander entfernt. Mit soviel Meer dazwischen.

Ich fahre zur Arbeit. der Bürohund scheint zu bemerken, dass ich heute besondere Zuwendung benötige
und weicht mir nicht von der Seite.
Er schmust mich zu Boden. Knallt mir sein Spielseil vor die Füße.
legt seinen Kopf auf mein Knie und blickt mich verständnisvoll an.
Süß. Ich mag den Kerl.

Als ich nach Feierabend in die Wohnung husche, wird mir so richtig bewusst, wie leer es ist.
Absolute Stille.
Ich lasse Rucksack und Jacke mitten im Flur fallen.
Juckt ja keinen.
Meine Alltagsklamotten landen auf dem Badezimmerboden.
Hey, das macht Spaß!
Ich lass mir ein Erkältungsbad gegen meine FlixBusKlimaanlagenRüsselseuche ein.
Puste Mentholschaum durch die Luft.
Singe Schwessi- Songs. Und Nervling.
Laut. Und falsch.
Verzichte aufs Abendbrot und liege gegen 20 Uhr im Bett.
Lese, bis mir die Augen zufallen.

Life is beautiful. So als HolidaySinglePraktikantin.