Zwei Wochen faste ich nun schon. Ich suppenkaspere, meint der LieblingsIngo.
Ich bezeichne es eher als Auszeit. Eine Auszeit, von allem, was mich stresst.
Und essen gehört da (leider) dazu. Auch mein Social Media – Konsum.
Und die blöde Angewohnheit, immer den Fernseher laufen zu lassen.
Als Hintergrundgeräusch. Das habe ich jetzt mal abgestellt.
Ich fühle die Stille. Ich fühle mich. Und wenn ich davon genug habe
(wer kann sich selbst schon 24/7 denken hören?!), fülle ich die Stille.
Mit Musik.
Musik ist überhaupt die beste Therapie.
Mir hilft schon allein das Wissen, dass es für alle Gefühle einen Song gibt.
Das es dort draußen
– in dieser wundervollen, großen und bunten Welt –
ein anderer Menschling genauso fühlt wie ich.
Und darüber einen Song schreibt.


Heute stammt mein Songzitat aus einem Song von Illute.
Illute kenne ich von Instagram.
Sie ist so vielfältig kreativ und hat mich schon einige Male dazu gebracht,
mich mit mir selbst auseinander zu setzen.
Einfach so. Mit ihren Ideen.
Zum Beispiel die Gefühlstiere. Probiert das mal aus!
Es ist wirklich spannend, was man da so über sich herausfindet.

Wenn Deine Gefühle Tiere wären…

Ende 2020 habe ich mich 24 Tage morgens im Spiegel betrachtet.
Jede Falte. Jede Pore.
Versucht herauszufinden, was ich fühle. Um es dann zu zeichnen.
Für den Kritzelkalender 2020.
Eine tolle Erfahrung. Auch eine Idee von Illute.

Musik macht Illute auch.
Sanfte Seelenmusik. Wenn ich ihre Songs höre, finde ich den Weg. Alles, was mich triggert, was mich ängstigt, was mich quält – fällt irgendwie ab. Ich weiß nicht, wie das geht. Aber es ist ein wundervolles Gefühl von Stärke und Freiheit.
Als ich mir nun also – fern aller Alltagsstörungen – auf meinen Latschiergängen durch Leipzig Musik auf die Ohren knallte, war Illute dabei.
Mit dem Song *Nicht klein*

Diese Zeilen treffen mich mitten ins Herz. Das ist genau mein Song!
Als ob Illute mich kennt:

*Mach Dich nicht klein!
Du bist es nicht und wirst es auch nie sein.
Mach Dich nicht klein!*

Ich zweifle ständig an mir.
Habe immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein.
Nichts wert.
Oftmals nicht mal eine Reaktion. Geschweige denn eine Antwort.
Oder Empathie. Ich suche dann die Schuld bei mir.
Und bin völlig fertig. Ziehe mich zurück.

*Zieh Dich nicht zurück,
stattdessen sorge gut für Dich.
Schöpfe doch Angst und Mut aus deinem Leid!
Schaff Platz für alles, was Dir bleibt!
Mach Dich nicht klein!*


Gerade bin ich wieder in so einer Situation.
Terminverschiebung. Per E-Mail. Ich antworte auf die E-Mail, die ich bekommen habe.
Und prompt geht es wieder los. Ich bekomme keine Antwort.
Ich warte.
Schaue alle paar Minuten aufs Handy.
Frage mich, warum ich mal wieder keiner Reaktion wert bin.
Irgendetwas muss mit mir nicht stimmen.
Ich komme gar nicht auf die Idee, dass vielleicht mit dem Anderen etwas nicht stimmt.
Ich stelle mich immer erst einmal selbst in Frage…
So will ich mich nicht mehr fühlen. Nie mehr.
***
Dann höre ich Illutes Song.
Und werde ganz ruhig.
Ja, es tut weh, jemanden loszulassen, den man mag.
Aber noch mehr (und länger) tut es weh, ignoriert zu werden.
Ständig das Gefühl zu haben, kämpfen zu müssen, um die Gunst dieses einen Menschen.

*Zeig Dich in jedem Licht,
selbst Deinen Schatten macht das nichts.
Wenn Du sie bittest, dazu sein, wo Du auch bist.
Mach Dich nicht klein*


Wenn ich diesen Song höre, habe ich das Gefühl zu wachsen.
Ich weiß, ich werde es überstehen.
Meine Selbstzweifel werden verschwinden.
Der Schmerz wird weniger!
Und irgendwann ist alles nur noch eine Erinnerung…


Danke, liebe Illute!
Für Deine Musik. Für Seine Herzensworte.
Für Deine Ideen.