Kennt ihr noch den allerersten Song, der euch so beeindruckt hat,
dass ihr den Text heute noch auswendig kennt?
Euren Seelensong?

Ich war ein Abba- Schlagerkind.
Aufgewachsen zwischen dem Bett im Kornfeld und dem Mexican Girl.
Untermalt von Dancing Queen und Waterloo.
Die traurigen Scheidungskindparadiessongs von der kleinen Andrea konnte ich auswendig trällern.
Ich wollte Sängerin werden, wie dieses Mädchen, das mir ihr Paradies zeigen wollte.
Reich. Berühmt. Umjubelt.

Als ich ungefähr 9 war,
bäääämte sich eine DDR- Band in mein Kinderherz.
Neumis Rockzirkus.
Mit ihrem *Clown*

Zum ersten Mal habe ich einen Song gefühlt.
Gefühle mit einem Song verbunden.
Mich in einem Song gefunden.

Ständig lacht man über Clowns.
Nie hätte ich gedacht, dass ein Clown traurig sein könnte.
Und so wie der Clown fühlte ich mich auch.
Immer unter einer lachenden Maske.
Nimmt man sie ab, ist man allein:

“Er ist Clown in einem Zirkus,
Er ist klein und auch nicht schön.
Doch im Zirkusrampenlicht,
Wenn er zu den Leuten spricht,
Ist er wunderschön und buntbemalt ist sein Gesicht.

Er braucht die Manege und auch sie braucht ihn,
Ohne Glitzer könnte er nicht sein.
Kinderlachen, Freudemachen, das ist seine Welt,
Denn er ist der Liebling im großen Zirkuszelt.
Er ist Clown in einem Zirkus…

Wenn er dann am Abend sein Kostüm auszieht,
Und das Publikum ist schon längst zu Haus,
Sitzt er vor dem Zirkuswagen ganz allein,
Doch morgen geht das Licht an
Und die Leute werden schrein.
Er ist Clown in einem Zirkus…”