Manchmal findest du Musik. Und manchmal findet die Musik dich.
Im Büro läuft immer das Radio. Mindestens dreimal am Tag kommt ein Song, der mich total flasht.
Mein Leben beschreibt. Mich an eine Geschichte erinnert. Oder mir einfach gute Laune bringt.
Ich schreibe den Titel auf.
Für das Songzitat zum Sonntag. Und dann…
…kommt alles doch ganz anders!
Kennt ihr das auch, ihr lest – seht – hört irgendetwas und es berührt euch total?
Wie mit einem glitzernden, magischen Band fühlt ihr euch verbunden.
Gesoulsisterd mit einem völlig fremden Menschen.
Bei mir löst diese Verbundenheit immer so ein
*BackeinenKuchenkaufRotweinundmachteinenMädelsabend*- Gefühl
aus.
Und während ich überlege, welchen Kuchen ich backen soll und
woher ich 22 Uhr noch Rotwein bekomme, fällt mir ein:
Ich kann nicht backen. Rotwein trinke ich auch nicht.
Und ich weiß gar nicht, wo die Person wohnt.
So erging es mir mit Bendels.
Freitag Morgen im Sonnenweg:
Das Songzitat zum Sonntag war ausgesucht. Der Text dazu entworfen. Alles fertig.
Beim ersten Kaffee um 5:00 Uhr entdeckt mich ein völlig anderer Song:
Auf Instagram.
X-Mal von Bendels. Akustikversion.
Er schlüpft in mein Herz. Berührt mich total.
Weil der Song genau das beschreibt, was ich gerade fühle:
„Vor 40 Jahren hats begonnen
ich wollt es eigentlich immer laut
hätte die Kreise gern durchbrochen
doch hab mich lange nicht getraut...“
Okay, bei mir hat es vor fast 50 Jahren begonnen.
Doch ich habe mich auch nicht getraut, die Kreise zu durchbrechen.
Schließlich stand da immer eine Wand aus Menschen im Weg,
die *nur* das Beste für mich wollten und mich ausgebremst haben.
Mir Angst gemacht haben.
Irgendwann habe ich all meinen Mut zusammen gekratzt.
Einen Weg durch die Mauer gesucht, ohne jemanden zu verletzen.
„…Egal, was jemals war, ich schwör,
jetzt bin ich da und mir ist völlig klar:
Ich wills nicht nur einmal, nicht nur zweimal, nicht nur dreimal
und noch viel mehr.
Ich spür, dass es jetzt beginnt, wär geil, wenn die Welt mitsingt!
Und das nicht nur einmal, nicht nur zweimal, nicht nur dreimal.
Ich will das so sehr! Wär geil, wenn du auch mitsingst!„
Und genau jetzt – in diesem Jahr- bin ich einfach über die Mauer geklettert.
Ohne Sicherheitsnetz. Ohne Karabinerhaken. Ohne Blick zurück.
Ich stehe oben und schaue geradeaus.
Wer mich begleiten will, wird schon kommen. Wer nicht, bleibt hinter der Mauer zurück.
Und manche habe ich gar nicht erst gefragt, ob sie mitkommen wollen.
Wir wringen unsere Sorgen einfach aus
und springen über den Tellerrand hinaus.
Und das nicht nur einmal, nicht nur zweimal, nicht nur dreimal
ich wills wieder X- Mal!
Viele unwegsame Wege, verirrt im Dschungel mit Verstand,
an allen Gabelungen gehalten
und nur an einer gleich erkannt:
Egal, was jemals war, ich schwör,
jetzt bin ich da und mir ist völlig klar:
Ich wills nicht nur einmal, nicht nur zweimal, nicht nur dreimal
und noch viel mehr.
Ich spür, dass es jetzt beginnt, wär geil, wenn die Welt mitsingt!
Und das nicht nur einmal, nicht nur zweimal, nicht nur dreimal.
Ich will das so sehr! Wär geil, wenn du auch mitsingst!„