6.5 Kilometer entfernt vom Sonnenweg. Weil ich eine Autofahrverweigererin bin
(ich könnte mich jetzt mit Klimaschutz heraus reden, aber ich fahre einfach nur nicht gern selbst Auto),
fahren wir mit den Rädern. Auch wenn es regnet. 6,5 Kilometer sind ein Klacks.
Die Fahrt durch den Auenwald gestaltet sich etwas schwierig. Der letzte Sturm hat ziemlich gewütet. Äste mitten auf dem Weg…
Bäume liegen und
?schweben? kreuz und quer herum.
Beim Feiern halten wir uns total an die Coronaauflagen:
Die Männer palavern am Stehtisch in der Ecke, die Kids bauen drinnen einen Ferrari und wir Mädels sitzen unter der Markise und erklären die Welt. Dem Vierjährigen. Die anderen Kids bauen ja lieber Ferraris
Thema der Aufklärung:
Popel und Pupse.
Dank Internet kenne ich jetzt das Popellied. Der Song wird es nicht unbedingt auf meine Playlist schaffen, aber der Knirps kichert und fällt dabei fast vom Stuhl. Warum Pupse in der Wanne blubbern und schlimm schnuppern wird auch diskutiert.
Also mal ehrlich:
Die Welt erklären können wir!
Es gibt Abendessen. In der Suppe ist Fleisch. Macht nix, ess ich eben Brot. Ich hole mir einen Teller – huiii, mit einer Lokomototive (Wortkreation vom kleinen Freyerlein) drauf. Wenn ich ordentlich aufesse, sehe ich die Lok und morgen regnet es nicht – hat meine Oma mir früher immer versprochen
Langsam dunkelt es und ich werde unruhig. Schließlich ist schon fast Herbst.
Woran ich das merke?
👉 Mein jüngster Großneffe mag das Herbstgedicht nicht aufsagen.
👉 Ich habe eine Jacke um die Hüften, die sich ständig am Fahrradsattel verheddert.
👉 und 22:30 Uhr ist es stockdunkel im Auenwald.
Ihr erinnert euch? Durch den Sturm das Geäst mitten im Weg?
Ich überzeuge den LieblingsIngo vom sofortigen Aufbruch.
Als wäre es nicht shitegal, wann wir nun losradeln, dunkler wird’s eh nicht mehr.
Aber ich hab Schiss, da hilft keine Vernunft – schließlich bin ich ein Geisterfilmkonsument mit riesiger Fantasie.
Da kann es im dunklen Auenwald ganz schön unheimlich sein.
Und im Film sind die starken Helden immer als erstes weg.
Wir rasen so schnell es geht. Ich – weil ich versuche, am LieblingsIngo dran zu bleiben.
Der wiederum denkt, er ist zu langsam und legt noch einen Zahn zu.
Neben und hinter mir raschelt es. Eine Eule schreit. Aus dem Maisfeld (huh, Maisfelder kommen nun wirklich in jedem Horrorfilm vor! ), leuchten mich gelbe Augen an. Ich rotiere noch schneller, Seppl gibt alles.
Völlig fertig komm ich zu Hause an und sinke auf die Couch.
Wollen wir noch einen Film schauen, fragt der LieblingsIngo.
Klar, sag ich.
Wie wäre es mit
*Cabin in the Woods*
Genießt den Sonntag, ihr Lieben 💛