Am Wochenende habe ich etwas vor. Etwas Großes. Also groß für mich.
Ich bin aufgeregt.
Ein bisschen. Ein bisschen viel. So mit Grummeln in der Körpermitte.
Und völliger Verpeilung. Wegen der Vorfreude.
Und der Angst.
Hoffentlich klappt alles.
Ach, was erzähle ich – ich bin ein Wrack 😜

Ablenkung, ich brauche Ablenkung.
Also tauche ich ab.
In die große, weite Welt.
Werfe einen Blick durchs Panoramafenster.
Sozusagen.

Ich gehe…

… ins Kino.

Endlich geht das wieder. Nach fast zwei Jahren Abstinenz.
Ich habe es so vermisst.

Nicht nur wegen der Nachos mit dieser wahnsinnig leckeren Käsesauce,
die sich auch wunderbar als Pullovermuster eignet.
Die mag ich. Aber ohne die könnte ich leben.
Ohne Kino geht es aber nicht. Manche Filme muss man einfach auf einer überdimensionalen Leinwand sehen.

Ich liebe Kino.
Seit ich denken kann.
Schon als Knirpsin flüchtete ich mich in diese magische Welt. Fläzte im bequemen Sessel. Scannte mit leuchtenden Augen die riesige Leinwand.
Erspähte Träume und Wünsche. Und fühlte sie aus der Leinwand direkt in mein Kinderherzchen schweben.
Sonntags um 10 zog ich mir für”n Alufuffziger alles rein,
was die sozialistische Kinderfilmproduktion des Warschauer Paktes so zu bieten hatte.

4 Jahre war ich freiwillig Blumenkind.
Bei den NörgelGroßen der Achten…
Wenn die nämlich pompös in die FDJ aufgenommen wurden.
Dann wurden sie nämlich kollektiv aufgeklärt.
Mit Film *Sieben Sommersprossen*
Und wir Zwerge gleich mit.
Inklusive rote Ohren und verlegenes Kichern.
Ganz hinten auf der Kinotreppe.

Mit 15 staunte ich über Berliner U- Bahn- Stationen. Und fand Erfüllung in der wohl schrägsten (positiv schräg!) Musik überhaupt. Linie 1 ist heute noch eins meiner NostalgieLieblingsKunstwerke.

Fast zeitgleich lief *Himmelskörper* (DDR- Filmtitel: Himmlische Körper Aerobic nonstop)
25 Mal sah ich mit leuchtenden Augen dieses…, nun ja, eher seichte… Filmchen.
In sieben verschiedenen Städten. In sieben verschiedenen Kinos. (sponsored by Opi und Pfandflaschen)

Ja, man könnte sagen, ich liebe Kino.