Fuck off 2023 – 2024 is coming

»Wird’s besser? Wird’s schlimmer?«,
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist immer
lebensgefährlich.

von Erich Kästner

Krach, Bumm , Bäng – auch dieses 2023
wird in einem Flammenmeer und Krachkonzert von Böllern und Raketen untergehen.
Wieder einmal ein Jahr vorbei.
Jedes Jahr beginne ich voller Optimismus und Liebe. Fröhlichkeit. Mut.
So ungefähr:

Willkommen neues Jahr

Hört ihr die Stille nach der Silvestersnacht,
am ersten Morgen im neuen Jahr,
wenn man langsam erwacht
und die Alltagssorgen sind noch nicht da?


Weiße Seiten, wie ein leeres Buch,
endlos und lang genug,
das neue Jahr noch vor uns liegt:
Bringt es wieder nur schlechte Nachrichten
oder ob diesmal das Gute überwiegt?
Wagt man einen Neuanfang,
scheitert man vielleicht daran?
Lässt man sich treiben und
lebt in den Tag hinein,
ohne Verantwortung und Heiligenschein?


Oder ändert man nichts und lebt weiter
wie immer
den gewohnten Weg, ohne einen Schimmer,
ob hinterm heimischen Gartenzaun
Abenteuer warten oder ein unerfüllter Traum?

von mir, der Winnie, die Chaosqueen of fucking everything


So auch 2023.
Und was wurde daraus?!
Ein turbulentes jahr mit vielen Ent- Täuschungen, Erkenntnissen, Verletzungen.
Voller Liebe und Optimismus. Neuen Menschlingen und Wiederkehrer*innen.
Mit gaaanz vielen Konzertterminen. Also eigentlich wie jedes Jahr.
Das Jahr begann – ganz übrerraschend – im Januar:

04.01.2023 Instagram
Ich bin in komischer Stimmung. Glücklichvertraurigt.
Einerseits ist das alte Jahr noch so nah, aber trotzdem vorbei. Irgendwann nur noch vernebelte Erinnerungen aus Weißtenochs. Gleichzeitig fühlt sich 2023 schon wieder wie Alltag an. Vorsätze habe ich nicht mehr. Wozu? Man kann nix erzwingen. Am wenigsten bei sich selbst. Deshalb nehme ich alles so, wie es in mein Leben hoppst.
Menschen. Gefühle. Geschichten.


08.01.2023 Instagram
Januar ist der Monat des Neuanfangs. Im Social Media werden wir von Angeboten überrollt, wie wir (endlich) alles besser machen können:
*Die beste Version meiner Selbst – Endlich meine Traumfigur – Dieses Jahr wird mein Jahr – BlaBlaBla*
Jedes Jahr habe ich daran geglaubt. Alles zelebriert, was angeboten wurde: Rituale, Diäten, Workshops. Nur um spätestens im März völlig kraftlos aufzugeben.
2022 habe ich es mit Wünschen versucht. Raunächte und so. Auch eher semierfolgreich.
Zum Glück sind Wünsche kleine Träume und keine Vorsätze. Träumen kann ich nämlich supergut und immer wieder!
Für 2023 habe ich mir etwas ganz Besonderes überlegt. Nämlich…
einfach mal NICHTS. Keine guten Vorsätze. Und auch keine schlechten. Ich lasse 2023 einfach auf mich zu kommen. Am 01.01.2023 habe ich mich einfach mal nur gefreut. Weil ich gesund bin. Weil ich geliebt werde. Und tolle Menschlinge an meiner Seite weiß.
Klingt vielversprechend, nicht wahr?
2023 nahm seinen Lauf. Mit geliebten Ritualen. Wie Skiurlaub zum Beispiel. Den machen wir jedes Jahr Ende Januar. Mittlerweile freue ich mich da auch drauf:


Winterkälte sticht
ins empfindliche Gesicht
auf der Piste
fühle ich
nur mich
die anderen seh ich nicht
nur Schatten, die im Sonnenlicht tanzen…
plötzlich erstrahlt Sonnenlicht
mit glitzerndem Leuchten
durchbricht
es die leise Stille
keine Gedanken, kein Alarmknopf
nur entspannte Leere
im Kopf

Wohlige Wärme
gemischt mit Liebe
für mich
durchfließen
mein Herz.
Kein Schmerz
bohrt,
nichts zerbricht…


In den letzten Jahren fahre ich nämlich so richtig gern Ski.
Und mittlerweile auch ganz gut. Dachte ich!
Doch das Universum mag keine Eitelkeit und Selbstlob.
Nach 20 Jahren kleiner Schneenasenstüber stürzte ich. So richtig. Mit einer fiesen Verletzung.
Gleich am Anfang des Jahres also auf den harten Boden der Realität geknallt.
So halbhundertjährig steckt frau das leider nicht so einfach weg.
Wegen ständiger Schmerzen und ziemlich ungelenkigen Gehstil schleppte ich mich zu einem Facharzt. Der diagnostizierte ein angerissenses Band und beginnende Arthrose, empfahl Gymnastik
und verbot Skifahren, Trampolin und Rüttelbank.
Also alles, was Spaß macht. Ich hasse Arztbesuche!
Nicht nur mein Lieblingssport, auch einige Konzerttermine mussten dran glauben
und deshalb verbrachte ich den Februar still und unbeweglich.
Wenn du so couchierst und dich auf dein Innen konzentrierst, kommen die seltsamesten Gedanken:

Gedanken
purzeln im Kopf durcheinander.
Erkenntnis:
Enttäuschung und Glück
liegen nah beieinander
Fühl mich gefesselt – gefangen.
Will endlich die Ketten ablegen

Loslassen – frei sein – leben

20.02.2023 Instagram
Ich habe einfach keine Zeit, etwas zu Ende zu bringen. Mal etwas zu genießen.
Auf der Jagd nach ersten Momenten, tollen Erlebnissen habe ich mich in den letzten Monaten wohl ein bisschen verzettelt.
Ich kaufe Bücher, die ich nicht schaffe zu lesen. Mein Seppl steht immer noch ohne Hinterrad im Keller. Mein Kreativkabuff quillt über. Zwischen halbgebunteten Klamottagen warten angefangene Briefe und Blogpostentwürfe auf Vollendung, während ich durch die bunte Republik haste und mein FOMO auslebe.

Als ich im Skiurlaub von einem Pulverschneehaufen unsanft gebremst wurde, dachte ich noch, das geht schnell vorbei. Sah ja auch danach aus. Eine Woche Ruhe. Und dann wird weiter gepowert.
Am Samstag musste ich dann allerdings feststellen: Nix geht. Ich brauche eine Auszeit. Dringend.
Und ein bisschen mehr Geduld. Nix also mit Konzert von @tynamusik und @zskberlin in Hamburg am Wochenende. Ich bin ausgeknockt.
Carpe diem – Nutze den Tag. Zeit, mal inne zu halten und in mich hinein zu hören. Ein bisschen aufräumen im Chaosleben. Alles von außen ausschalten. Wie gut, dass demnächst die Fastenzeit beginnt.
Ich bin zwar frei von religiösen Zwängen, aber diese Fastenidee ist echt krasser Scheiß!…

Ich gymnastizierte vor mich hin, um wieder fit zu werden. Denn im März hatte ich mehrere Dates.
Ich spielte in einem Video mit. Für den Song “Ich kann nicht mehr!” von Frau Pauli. Im Jogginganzug und Bierflasche in der Hand. Das hat riesigen Spaß gemacht. Kurz dachte ich über einen Karrierewandel nach.
Mit meiner allerbesten Lieblingsfreundin Kathleen war ich in Hamburg. In der Panikcity.
Bei einem Konzert meiner damaligen LieblingsSingersongwriterin.
Das letzte – wie ich jetzt weiß.


Tanzen, Springen und ab und zu mal hinsetzen, Regenspaziergänge und ganz viel good-girlfriend-vibes. Das war es wert, mit bandagiertem Knie herunzuhoppeln.
2023 suchte sich allerdings auch genau dieses Wochenende aus, um mich zum zweiten Mal hart auf den Boden der Tatsachen zu schicken. Diesmal zeriss es ein Band in meinem Herz. Und das ist schmerzhafter als ein kaputtes Band im Knie – wer hätte das gedacht!.
Aber ich bin ein StehaufWinniechen. Ich mag einfach nicht lange öffentlich in Traurigkeit zerfließen. Und die Fahrradsaison beginnt bald – da wird auch das Herzchen geheilt!
Denn durch die Pampa seppeln ist meine Alleswirdheil- Therapie.
Egal ob Kopp oder Körper – auf dem Seppl wird alles gut!
Also den Seppl entstaubt , geliftet und im April – nach Fastenzeit und Ostern –
probierte ich die ersten 15 Kilometer:


07.04.2023 Instagram
Heute Morgen bin ich voller Vorfreude aufgewacht. Seppltime!
Ich hopse aus dem Bett. KlingKlopfKlingKlopf – Es regnet! Shit! Egal. Ich fahre Fahrrad.
Wisst ihr, ich habe im Moment ziemlich viel zu verarbeiten. Immer, wenn ich denke, jetzt läuft’s – kommt irgendetwas dazwischen. Girlscrash – Loslassen – Abschied – Neuanfang
Ich hadere mit dem Schicksal. Warum passiert das immer mir?! Bin ich schuld? Ist es vielleicht nur Pech, habe ich das Herzchen an den falschen Menschling gehangen? Gedankenkarussell im höchsten Schleudergang, sobald ich zur Ruhe komme.
Dieses mentale Mimimi ist auch noch gewürzt mit der Rastlosigkeit meines ADHS und WechselPubertätsjahrProblemen – das verarbeitet eine Chaosqueen nicht nebenbei im Alltag. Aber… das ist eine ganz andere Geschichte! Drei Stunden Seelenwellness mit Seppl – das ist jedenfalls für mich im Moment das größte Glück! Auch wenn es regnet…


Wenn ich mich auf den Seppl schwinge und morgens durch die Pampa sause
– okay, im Moment ist es eher kniefreundliches Dahinschleichen –
dann schalte ich alles aus. Ich spüre den Frühling. Diese Freiheit. Alles ist grün.
Das Storchennest ist schon bewohnt. Entenpärchen schnattern am Luppe Ufer.
Ich radle vor mich hin – mit breitem Grienen im Gesicht. Grüße alles und jeden.
Auf meinem ganz privatem Stück Jakobsweg. Und so ein bisschen ist plötzlich alles leichter:

Gefühle einschließen
ganz tief ins Herz
damit sie nicht fließen
sie bringen nur Schmerz


Sich der Welt anpassen
nach außen ist alles nur Schein
nur tief im innen
im Schatten versteckt
darf ich Ich selbst sein.


Mit den Wölfen heulen
nie mal laut schreien
Immer nur lächeln und nett sein
denn, wenn du nicht dazu gehörst,
bist du allein.


Doch wenn ich durch die Pampa sepple
verliert das alles seinen Schrecken
mein Kopf schaltet aus, mein Herz öffnet sich weit
ich bin von allen Ängsten und Zwängen befreit


die Traurigkeit
wird vom Glück vertrieben
leicht und unbemerkt
tanze ich plötzlich unbeschwert
von der Angst
ist nur ein leichter Schatten geblieben
Das Leben fühlt sich dann
wie ein warmer Sommerregen an.
Frei und wunderschön
könnt ihr es sehen? 💛


Der April klang mit einem tollen Moment aus.
Ein Wiedersehen nacht 7 Jahren Funkstille gab mir das Vertrauen ins Universum wieder.
Und ihr wisst ja, wenn einer durch den Ausgang geht, kommt ein anderer durch den Eingang rein
…oder so:

30.04.2023 Instagram
Gedanke des Tages für Sonntag, den 30.April 2023
“Lass das Gestern nicht zu viel vom Heute aufbrauchen.”
Will Rogers
Das ist heute mein Tagesmotto. Weil nachher jemand exwichtiges aus der Vergangenheit auf meine Gegenwart trifft. Eventuell. Vielleicht.Und weil ich nicht weiß, ob meine Gefühlswelt Achterbahn oder Kinderkarussell fährt.

Im Mai war wieder Auszeit angesagt.
Urlaub am Sonnenstrand. Meeresrauschen. Glücklichsein.
“Das Leben erinnert uns immer daran, dass die meisten Rückschläge eigentlich nur Pausen und Gelegenheiten sind, sich neu zu kalibrieren und sich in Dankbarkeit zu üben” sagt Pink


Im Juni war ich wieder ich selbst. Glücklich fahrradiere ich durch die Pampa.
War ständig unterwegs.
Zu Konzerten bei Nervling, Frau Pauli, Schwessi, TYNA und Pink.
Sehr anstrengend. Sehr schön.
Mit den unterschiedlichsten Menschlingen.
Kein Kinderkarussell, sondern Achterbahn der Gefühle.
Aber bei einem Konzert stellte ich fest: Meine rosarote Brille ist verkratzt.

Verpippilangstrumpft

Seifenblasen machen
sie fangen
sich dabei kringelig lachen
durch Pfützen springen
lauthals lustige Lieder singen

im Gras liegen
den Blick nach oben
Wolkentiere suchen
im Regen toben
Feen sehen
mit ihnen ins Traumland fliegen
mit Drachen kämpfen
glorreich siegen

nie müde sein
trotzdem überall schlafen
Umarmungen – ein sicherer Hafen
die Welt schillernd und bunt
manchmal eine Scheibe
manchmal rund
male mit Fingerfarben
die Sonne grün
den Himmel pink
weil wir einfach glücklich sind ❤️

05.06.2023 Instagram
Ich bin ein sozialromantisches Blumenkind.
Ich mag gern Dinge, die mir gut tun. Diese Dinge, die mir gut tun, sollen niemand anderem weh tun.
Ich mag Musik. Gedichte. Geschichten. Sonnenschein. Sommer. Schnee.
Lächeln, weil das so schön in den Mundwinkeln kitzelt. Fahrradieren.
Und ich mag Menschlinge.
Auch wenn ich sie oft nicht verstehe.
Ich hätte gern eine riesige Zuckerwattewelt, bunt und voller Harmonie.
Mit ganz viel glüxxverkribbelten Brausepulverbäumen und Seifenblasen.
2023 brachte meine Reimkreativität irgendwie zum Leuchten. Ständig fielen mir Gedichte ein. Ständig schwebten mir in rosarote Gedanken und glitzrige Wortfetzen durch das bunte Köpfchen:

Mohnblumen leuchtend rot
wiegen sich im Morgenwind
noch ganz sacht, nach kalter Nacht
als wären sie grad’ aufgewacht.

Voller Glüxxgekribbel
im Ohr noch das Wochenendlied
radle ich bunt durch die graue Welt,
die langsam wird vom Sonnenlicht erhellt.


Ich tu nur noch das,
was ich will und wann es mir gefällt,
bin mal ganz doll emotional,
dann wieder ist mir alles scheißegal,
mein Motto ist schon immer gewesen:
Ihr könnt mich mal…
… lesen!

13.06.2023 Instagram
Neulich – letztes Wochenende – habe ich mich mal wieder im Kosmopolitieren geübt.
Kennt ihr ja: Frühstück in Hamburg, Mittag im Sonnenweg und Abendbrot in Kaltenmark.
Das war so schön (vor allem, weil die Bahn fast pünktlich war).
Dieses Gefühl der Freiheit – einfach das zu tun, was Spaß macht – ohne schlechtes Gewissen.
Und gestern morgen bin ich total verglüxxt nach Leipzig geradelt.

Die Nachfreude vom @nervlingmusic – Konzert verbindet sich mit der Vorfreude auf das Konzert von @schwessiii und @_dasistcecile am Freitag in der @kaffeemühle und auf das Releasekonzert von @frau_pauli_total am Samstag in Göttingen.
Diesmal bin ich alleine unterwegs – etwas, das ich auch sehr mag.
Keine Rücksicht nehmen (müssen), einfach durch den Tag treiben – das ist so entspannend.
Aber am 24.06., wenn ich in Hamburg auf der Altonale herum springe, ist Annemarie-Kathleen wieder mit dabei. Auch noch auf die Altonale zu fahren, war so ein Spontandingens. Für Nicht- Chaosqueens und – kings schwer zu erklären.Aber als ich lus, dass @fraupaul_band (eine Band, die ich schon lange mal live hören wollte) und @tynamusik dort spielen, echt, Leudde – wie sollte ich da widerstehen? Ich fangirliere wirklich leidenschaftlich gern. Deshalb bekomme ich mein Junidauergrienen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Vor allem, wenn ich an den alles krönenden Abschluss am 28.06. denke: @pink troublet im Olympiastadion! Oh, ich liebe diesen Sommer!


Midsommernacht


aufgewacht
vom spatzengezwitscher
und einem sonnenstrahl
der sich gewitzt
durch die dunkelheit stibitzt


der tag beginnt
mit wilder fahrt
durch die natur
hauchzart
streichelt der wind
mein gesicht


das sonnenlicht
an der wasserkante bricht
am ufer nebelschwaden

die spatzen baden
in den pfützen
vom nachtgewitter


die pferde wiehern
ihre flanken zittern
voller energie
die sonne strahlt
vom azurnen himmel
tautropfen glitzern
insekten wispern


spürst du auch
die magie
das leben – voller harmonie
verbundenheit und einigkeit
ein paradies voller frieden
lass dieses gefühl niemals verfliegen!


26.06.2023 Instagram
Es war so ein krasser Juni mit all diesen Lieblingsmomenten:
Family & Friends Camping – Konzerte von @nervlingmusic @schwessiii und @frau_pauli_total
Und nun @tynamusik in Hamburg.
Da mussten wir hin. Ist halt unsere Lieblingsband. Punkt!
Samstag ging es (fast) ganz entspannt los.
(Das fast bezieht sch auf die Tatsache, dass ich vor acht Jahren auf’s Dorf zog und samstags vor 7:42 Uhr kein öffentliches Flüchten aus eben jenem möglich ist)
Mein Lieblingssohn rettet mich aus der Not. Dankeschön @crancstar
Als ich im grünen Zug saß, war ich dann schon wieder tiefenentspannt.
Überpünktlich lassen mich die neongrünbehemdeten Menschlinge außerplanmäßig in Bergedorf aussteigen. So hatte ich Zeit für einen entspannten Naturlatschiergang und ein Hängemattenchillout, bevor ich die Annemarie-Kathleen vom Bahnhof abholte. Wellness muss ich ja irgendwie einbauen, nicht wahr?
Auf der @altonale.de war schon heftig was los. Die Bühne ist angerichtet.
What a feeling!
Das ist mittlerweile so richtiges Family- Happening. Die Musik punkt, die Kids in der ersten Reihe rasten aus. Ich kann auch nicht anders – die Texte gehen nur in LAUT!
Und dazu wird getanzt, gesprungen, gemosht – jeder tut das, was er mag. Ich schaue in die Gesichter um mich herum und spüre nur Verbundenheit.
@mia_finnn basst sich durch die Menge und @vdwiese challenged mit mehreren Roland(en), die sich unheimlich ins Zeug legen und frenetisch bejubelt werden.
Die Rolande können noch so krass keyboarden – Ich bin und bleibe Team Freddy 💥
Auf der Bühne geht es auch hoch her und für mich könnte es noch stundenlang so weiter gehen. Da kann ich mich echt hineinemotionalisieren. Doch irgendwann kommt er – Der letzte Song.

Das Schlusswort kommt von TYNA und ist mein sozialromantisches Blumenkindmotto:
Kein Geld
keine Macht
kein Krieg
kein Hass


Plötzlich ist es schon Juli und einfach nur noch Sommer. Ewiger Sommer. Ich radelte durchs Leben, glücklich, zufrieden, strahlend. Die Tage sind erfüllt mit Sonnenschein, Fahrradieren, Picknicks mit dem LieblingsIngo, Camping und Grillabende mit Freunden.

13.07.2023 Instagram
Manchmal wünschte ich, meine morgendliche Radltour hätte kein Ziel, kein Ende.
Einfach immer geradeaus weiter fahren. Durch diese bunte Weite der Natur.
Keine Straßen, keine Autos. Kein Lärm.
Dafür Vogelgezwitscher und Bäumerauschen.Ich spüre den Wind im Haar, Schweißtropfen auf der Haut. Meine Augen strahlen vor Glück. Eine alles überbordende Freiheit durhströmt mein Herz.
Wenn ich seit April meine täglichen 40 Kilometer einfach immer geradeaus gefahren wäre, befände ich mich jetzt ca. 191 Kilometer vor Santiago de Compostela (um mal beim Jakobsweg zu bleiben, auf dem ich täglich 37 Kilometer hin- und her fahrradiere).
Das klingt irgendwie so megamässig weit – aber ich bin diese Strecke tatsächlich gefahren.
Ich – die halbhundertjährliche, wechselpupertierende und von Natur aus eher nicht dem Sport zugeneigte Winnie. Es macht nicht immer Spaß. Manchmal fluche ich. Oder heule ein bisschen. Weil der Wind gegen mich bläst. Der Regen doch nicht so toll glitzert.
Oder weil es um mich kracht und blitzt. Oder – Funfact – weil ich bisher noch nicht ein Gramm Gewicht verloren habe! Trotzdem entscheide ich mich, jeden Morgen auf’s Neue, für das Fahrrad. Bei Wind und Wetter. Ich glaube, so langsam verstehe ich das mit der Leidenschaft: Wenn man etwas hat, wofür man brennt – etwas, das einem selbst so wichtig ist, dass man an nichts anderes mehr denken kann – dann ist da kein Raum, sich Gedanken zu machen, wie man aussieht. Oder auf andere wirkt. Ich blende die anderen völlig aus.

Ich sehe nur
die bunte Weite der Natur,
spüre eine Leichtigkeit,
die mich von allen Zwängen befreit.
Die Sonne auf der Haut,
den Wind im Haar
bin ich
frei, wild und wunderbar!

Wege
Früher sagte man mir schon:
“Alle Wege führen nach Rom!
Doch ist’s nicht leicht,
manch Eine(r) das Ziel nie erreicht!


Willst Du zu uns gehören und es schaffen?!
Dann MUSST du es so, wie wir sagen, machen:
Ausdauernd, zielstrebig sein,
immer auf den Wegen bleiben!


Geraden Schrittes gehen,
immer nur nach vorne sehen!
Ganz wichtig, bleibe niemals stehen!
Nimm dich nicht wichtig, achte auf die anderen.
Nur so wirst du erfolgreich
den Weg nach Rom erwandern!*


Ich lief los, geraden Schrittes
immer in des Weges Mitte,
sah nach vorn, niemals zurück,
lief immer weiter – Stück um Stück.
versuchte, die anderen zu kopieren
und schaffte es nie,
dazuzugehören.
Ich konnte es spüren:
Dieser Weg wird mich nirgendwo hinführen.


Trotzdem blieb ich in der Welt gefangen.
Ohne Farbe und Musik –
bin weiter auf dem grauen Weg mitgegangen
bis von mir kaum etwas übrig blieb.
Meine Schritte wurden kleiner,
meine Stimme leis’ und dünn,
die Schultern gebeugt, die Augen trüb,
wusste gar nicht mehr richtig, wer ich bin.


War das mein Traum? Wollte ich so sein?
In der Menge versteckt, ganz grau und klein?
Ohne eigenes Glitzern, magisches Leuchten,
ohne schillernde Farben?!
Still, farbenblind, ohne nachzufragen?


Nein! Nein! Nein!


Ich will etwas erleben,
meine Stimme erheben,
zur Musik singen,
aus der Reihe springen.
Meinen Traum leben,
und ist er auch noch so klein!
Bunt, froh und schrill – ich will ICH sein!


In Rom kam ich so natürlich nie an,
weil ich Ratschläge nun ignorierte,
kreativ herumexperimentierte,
ab und zu eine Abkürzung nahm
oder andere Wege entlang latschierte.
Irgendwann vergaß ich dann,
geradlinig den Weg entlangzugehen,
lief manchmal verquer – wild hin und her,
oder blieb einfach mal stehen
weil es am Rand etwas gab zu sehen:
Fand ständig etwas Neues,
glitzrig, bunt und wunderschön!


Mal gings weiter im Sprint, mal im Dauerlauf,
ich fiel hin, rappelte mich wieder auf,
fand viele Gleichgesinnte,
durchquerte mit ihnen Labyrinthe,
um dann wieder am Anfang zu stehen
und andere, neue Wege zu sehen.


Ihr fragt nach meinem Weg nach Rom?
Ach, den finde ich schon
irgendwann.
Ihr fragt: “Und dann?
DANN fange ich wieder von vorne an!


Die Gedichte kullern aus mir heraus, befreien mich, erfreuen mich.
Manche finden im Social Media den Weg zu Euch, manche nicht.

zugewucherte Pfade
verlaufen kreuz und quer
im Lebenslabyrinth,
ich renn hin und her,
taste mich blind
durch die Dunkelheit
alles ist schwer!

Plötzlich bricht
durch’s Wolkenmeer
Sonnenlicht
wirft wämenden Glitzerschein
in die Dunkelheit hinein

Glückliche Gedanken fliegen,
wie ein bunter Schwarm
aus Schmetterlingen, Hoffnungsschimmer
durchdringen den Nebel der Traurigkeit
wie kleine Traumerfüller

Sie vertreiben den Schmerz,
bringen Freude zurück,
öffnen mein Herz
ebnen den Weg zum Glück,
malen alles leuchtend bunt

Nichts an mir ist perfekt
und doch ist alles leicht.
Ich lass los, was mich quält,
hol zurück, was mir fehlt
finde deine Hand,
die meine hält
und umarme die Welt.


Aber ich empfinde auch Weltschmerz. Großen Weltschmerz. Ich verseteh einfach nicht, warum Menschlinge den braunrechten Weg einschlagen. Wegsehen oder sogar Beifall klatschen, wenn Menschen verletzt und getötet werden. In Meeren ertrinken.
Sind wir wirklich nicht mehr in der Lage, Empathie zu empfinden?
Mittlerweile ist es August geworden.
Immer noch Sommer.
Mit krassen Unwettern. Langen, heißen Sonnentagen.
Weltschmerz und Frohsinn.

15.08.2023 Instagram
Gestern Nacht im Sonnenweg…
…wurde ich durch dumpfes Grollen und leises Plingpling in meinem Schönheitsschlaf gestört. Ein furchtbares Unwetter tobte.
Doch heute Morgen war wieder alles ruhig. Die Sonne schlief noch, aber es gab keine Regenwolken am Himmel. Nichts stand meinem morgendlichen Fahrradritual im Weg (außer vielleicht der Typ vom Wetter, der mir für nachmittags schwere Unwetter verspricht. Aber: No Risk, no Fun!)
Nach einem Unwetter ist die Welt magisch. Alles glänzt und leuchtet. Wie frisch gewaschen. Kein Lüftchen regt sich. Obwohl die Sonne noch schläft, spüre ich schon die Hitze des Tages.
Und freue mich…
Während ich gemütlich ein Stück deutschen Jakobsweg entlang pilgere, leuchtet die Sonne langsam hinter dem Horizont empor. WOW! Wie im Märchen leuchtet der Morgen plötzlich golden.
Das ist krass wunderschön. In diesem Moment ist die Welt in Ordnung.
Kein Streit, keine schwerwiegenden Gedanken – kein Krieg, kein Hass – stattdessen Liebe, Harmonie und Leichtigkeit.
Mein ganzes Leben nur dieser eine Augenblick – daran muss ich oft denken. Ich fühle diese Songzeilen aus “Schlafebde Vulkane” von @schwessiii so sehr.
Ich bin okay mit meinem Crazy – ich spüre die Verbundenheit mit der Welt.
Ich wünschte, jeder hätte so etwas. Irgendetwas, das den Glauben an die Magie des Augenblicks zurückbringt.
Auf dem Luppe-Damm angekommen, ist auch die Sonne endlich richtig wach.
Die Sonnenstrahlen spiegeln sich in den Tautropfen, die in den komplizierten Gebilden zwischen den Gräsern glitzern. Die ganze Wiese ist voll von diesen Dingern. Wie wundervoll das aussieht. Ganz fein und jedes in einem anderen Muster. Als hätten lauter kleine Feen sich getroffen und Netze gesponnen. Am liebsten möchte ich mich ins Gras legen und jedes fotografieren. Aber ich muss ich weiter. Leider.
Mein Wonderland endet an einer Mauer. Dort hat jemand Seid lieb zueinander! draufgesprüht. Das habe ich mir vorgenommen für diesen Sommer. Lächelnde Freundlichkeit für alle. Macht das Miteinander einfach leichter.

Im August war ich – nach langer Abstinenz- auch mal wieder unterwegs.
In Hamburg.
Nur ein ganz kleines Konzert sollte es sein.
Irgendwie habe ich damit die Hoffnung auf Wiederannäherung verbunden.
Noch mal von vorn beginnen zu können. Alles richtig zu machen.
Hat diesen Wunsch nicht jeder, irgendwie?
Aber wie wollte ich es denn richtig machen, wenn ich gar nicht wusste, was falsch war?
Es wurde also nichts daraus.
Ich hörte in mich hinein:
Es tut nicht weh. Ich bin nicht enttäuscht. Es tut gar nichts mehr.
Endlich!

25.08.2023 Instagram
Wisst ihr, ich bin gern unter Menschen. Ich mag es laut. Ich feiere gern. Ich liebe Konzerte und bin viel unterwegs. Das ist mein Ying.
Aber ich bin auch gern allein. Irgendwo in der Natur. Fahrradierend oder latschierend. Den Kopf im Wolkenschleier meiner Fantasie, meiner Träume. Ich verliere mich in der Wärme des Sommers, mit dem Wind im Haar, Sonne oder Regen auf der Haut. Das ist mein Yang.

Nachdem ich im ersten Halbjahr 2023 auf 10 Konzerten in 6 verschiedenen Städten herumgehopst bin (5 davon allein im Juni) brauchte ich eine Auszeit. Eine Fastenkur, sozusagen. Ein bisschen Zweisamkeit mit dem LieblingsIngo und Zeltplatzromantik mit Family and Friends. Und natürlich Regenerierung des Chaosköpfchens bei täglichen Fahrradtouren durch die Pampa und auf dem #jakobswegdeutschland
Ich blieb also zu Haus, pflegte meine Beziehungen zu meinen nächsten Menschlingen und mir selbst und hielt das Fomo aus. Zwei ganze Monate lang. Das war gar nicht so einfach (vor allem am Highfieldwochenende!). Morgen ist Fastenbrechen. Ich tausche Fahrradhelm gegen Statement-Cap, Radlerhose gegen selbstgebuntete Schlaghose. Ein klitzekleines Konzert in schöner Umgebung mit Sand am Wasser und ein wenig Kunst. So hatte ich mir das vorgestellt. Leider wurde das Konzert just in diesem Moment abgesagt. Schade, aber nicht zu ändern. Also bin ich morgen mal wieder chaosqueenmäßig plan- und ziellos in Hamburg unterwegs.Vielleicht leihe ich mir einen von Seppls Freunden und radle mal unbekannte Bergedorfer Wege entlang? Oder schaue mir einen der anderen Hamburger Stadtteile an? Hat vielleicht jemand einen Tipp?
Am Sonntag jedenfalls wandle ich auf den Spuren Frida Kahlos.
Kunstbanausin meets die berühmteste Malerin Mexikos. Mal etwas ganz Neues für mich.«Viva Frida Kahlo – Immersive Experience» ist eine wahrhaft mexikanische Farbexplosion der großen Frida Kahlo und ihrem beeindruckenden Leben sagt jedenfalls Hamburg.de. Und jeder, der mich kennt, weiß: Farbexplosionen und beeindruckende Lebensgeschichten sind genau mein Ding!

27.08.2023 Instagram
Die Chaosqueen of Reisen – Viva la Frida Kahlo
„Ich habe immer gedacht, dass ich die seltsamste Person auf dieser Welt bin, aber später dachte ich, dass es viele solcher Leute auf der Welt gibt, es muss also jemanden wie mich geben, der sich auf gleiche Weise bizarr und beschädigt fühlt, so wie ich mich fühle. Ich stelle mir die Frau vor, und stelle mir vor, dass sie dort drüben auch an mich denkt. Also gut, ich hoffe, wenn du dort bist und dies liest, dass du weißt, dass es wahr ist, dass ich da bin und genauso seltsam bin wie du.“ — Frida Kahlo
Dieses Zitat knallte mich vor ca. 2 Jahren total vom Hocker.. Wie kann denn eine Frau aus Mexiko, die seit 69 Jahren nicht mehr auf dieser Welt weilt, wissen, was ich fühle? Und das auch noch so perfekt ausformulieren?
Das muss eine ganz besondere Frau sein, eine Poetin, eine Meisterin der Worte…
Außergewöhnlich ja – Worte nein.
Sie malte.
Nun bin ich bei visueller Kunst ja voll die Banausin. Bilder sind schön, aber – naja – eben einfach nicht so mein Ding – bis heute…
Viva Frida Kahlo – Ein immersives Austellungserlebnis – Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Immersives Erlebnis? Darf ich wie bei Mary Poppins in ihre Bilder hopsen? Oder wie funktioniert immersiv? Das weiß ich jetzt – man lässt die Künstlerin selbst erzählen. Das war magisch. Ich bin heute in ein Wunderland immersiviert* (das heißt eingetaucht, hab ich gegoogelt)
Mit aufgestellten Emotionsanzeigehärchen und Salztröpfchen auf den Wangen. In eine bunte Welt, die gleichzeitig grau und dunkel schien. Ich habe mit Frida gelitten. Mich mit ihr gefreut. Ihr chaotisches Gefühlsleben gefeiert und mein Bunt mit ihrem verbunden. Ein Chaos vieler verschiedener Emotionen durchwirbelte mich, kehrte mein Inneres nach außen. Ohne Gnade.
Ich bin immer noch total beseelt 💛
“Ich bin dieser ungeschickte Mensch, der liebt und liebt und liebt und nie verlässt.”
sagt Frida zum Schluß. Ja, genau so ein Mensch bin ich wohl auch.

Keine Fotobeschreibung verfügbar.

28.08.2023 Instagram
“Du verdienst das Beste, das Allerbeste, denn du bist einer der wenigen Menschen in dieser lausigen Welt, die sich selbst gegenüber ehrlich sind, und das ist das Einzige, was wirklich zählt.” Frida Kahlo
Ich liebe Hamburg. Mein Seelenort. Nirgends fühle ich mich so akzeptiert.
Zwei wundervoll entspannte Tage habe ich gerade wieder dort verbracht.
Aber, das Schönste an einer Reise ist das nach Hause kommen. Während der Zugfahrt schreibe ich meine Abenteuer auf. Wenn alles noch durchs Köpfchen spukt und das Herzchen bollern lässt vor Glück oder auch vor Kummer und Abschiedsschmerz, so richtig mit Salztröpfchenwasserfall und Schluchzern, das passierte mir vor exakt 5 Monaten.
Wenn ich in Leipzig dann in den Bus ins Pampadorf steige, vorfreue ich mich nämlich nur noch. Auf den LieblingsIngo.
Dieses Wochenende war etwas ganz Besonderes.
Ich bin immer noch ganz beseelt. Genieße diese innere Ruhe. Und verinnerliche die Erkenntnisse. Es hat mir gezeigt, dass Wut, Trauer und Enttäuschung tatsächlich nicht mehr grau und neblig mein Leben verpesten. Ich kann loslassen und spontan annehmen, was mir geboten wird. Kein was wäre wenn jetzt alles anders wäre, sondern einfach genießen. Ohne Schuldzuweisungen, Vorwürfe und Selbstzweifel. Ohne Groll, ohne Traurigsein. Einfach annehmen, was ist.Menschen. Situationen.
Das Leben ist ein Abenteuer! Egal, ob zu Hause, in Hamburg oder auf einer Weltreise.

Mit dem September kam der Morgennebel.
Der längste Sommer verabschiedete sich langsam.
Ein letztes Mal Camping mit Family and friends am Mondsee.
Morgens lange Hosen. Das erste Mal kalte Zehen beim morgendlichen Seppl- Flug.
Doch die herbstliche Traurigkeit, die Angst vor dem Abschied
und die Vermissung lauer Sommerabende bleibt in diesem Jahr aus.
Das liegt auch an den vielen Menschlingen, die ich in diesem Jahr online oder real kennen lernen durfte. Im September stellte ich plötzlich fest, was ich doch für Glück mit mir hatte.
Und mit meinem Leben.

07.09.2023 Instagram
Manchmal lese ich etwas und es lässt mich nicht los. Wie gestern die Frage von der lieben Christiane Fiedler:
“Frag Dich heute mal: Was, wenn das Glück mir heute einfach in den Schoß fällt?”
Ich hörte in mich hinein und voila, da ist es:


Ein Gedicht übers Glücklichsein

Morgens, in dämmriger Kühle,
im Nebel verschwommene Sicht,
bevor das Sonnenlicht
hell durch die Zweige bricht…


Mittags, wenn die Natur ist erwacht,
die Rehe auf dem Stoppelfeld grasen,
neben kreuz und quer hoppelnden Hasen
und der Fuchs sich leise anschleicht
und keinen von ihnen erreicht…


Abends, wenn die Dunkelheit
behaglich um die Häuser schleicht,
wenn ich mit Buch in der Hand
verträumt schaue auf die Schatten an der Wand…


Immer, wenn ich durch die Pampa sause,
auf dem Weg zwischen Job und zuhause,
wenn aus Sekunden Momente werden,
weil in diesem Augenblick
sämtliche Sorgen sterben…


Immer, wenn wir beide uns sehen,
zusammen auf Konzerte gehen,
Erinnerungen austauschen,
unserer Lieblingsmusik lauschen…


Immer, wenn du mich zärtlich küsst,
wenn du mal wieder
mein Fels in der Brandung bist.
Wenn wir gemeinsam Hand in Hand
wie Kinder hüpfen und springen
durch den Sand am Strand…
… bin ich glücklich!


13.09.2023 Instagram
Abschiedsschmerz.
Es ist warm. Ich habe eine kurze Radlerhose an. Die Sonne ist auch phänomenal aufgegangen…
…und trotzdem spüre ich Herbst- Vibes. Ich glaube, der Sommer ist nun endgültig vorbei.
Vielleicht, weil ich gestern mein persönliches Jahresziel von 4000 Kilometern geknackt habe?
Mal schauen, wie weit ich noch komme. Meine knapp 4040 Kilometer haben mich jedenfalls fast zum Nordpol gebracht. Also in Luftlinie. Und geradeaus. (Leipzig liegt 4.298,84 km südlich des Nordpols, sagt Google) Vielleicht, weil Mitte September ist? Vielleicht, weil ich gerade einen Abschiedsbrief an jemanden geschickt habe?
Es war so ein krasser Sommer. Mit den wunderschönsten Sonnenaufgängen. Den tollsten Spinnweben. Den süßesten Tieren. Mit wundervoll, magischen Begegnungen, Momenten, Augenblicken. Aber auch mit den fiesesten Selbstzweifeln, schlimmsten Gedanken, beschämenden Erkenntnissen. Und Abschieden. Abschiede tun immer so scheiße weh, sind aber auch befreiend. Im Sommer ist immer alles schön. Für mich. Ich sehe alles durch eine rosarote Brille. Geblendet vom Sonnenlicht. Ist der Sommer vorbei, trifft es mich hart. Es sah nur einfach schöner aus im Sonnenschein. Aber nun habe ich alles losgelassen. Einfach so, ganz unspektakulär. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, aber auch erleichtert, sie los zu sein. Während ich also den Jakobsweg Deutschland zwischen Horburg und Leipzig hin und her radle, lass ich mich erleuchten. Klingt kitschig, aber so empfinde ich das wirklich. Ganz ungefiltert und echt. Wie eine Therapie, Seelenwellness. Das fühlt sich so krass echt an, dass ich oftmals sogar die Filter bei den Selfies vergesse. Und das möchte etwas heißen! Diese Vibes habe ich verinnerlicht. Natürlich stolpere ich immer noch durchs Leben. Fühle zu viel. Kann mich schwer abgrenzen. ICH habe mich schließlich nicht verändert. Bin immer noch die verpeilte Winnie, die Chaosqueen of fucking everything. Aber meine Einstellung hat sich geändert. Mir sind andere Menschlinge nicht egal. Aber ihre Meinung über mich. Und zum ersten Mal spüre ich, wie frei das macht. Und glücklich!


27.09.2023 Instagram
“Mit Abschiedstränen im Gesicht siehst du die Magie des Neuanfangs nicht.”
Kann das mal bitte jemand aufschreiben? So als Zitat mit meinem Namen drunter?
Ist mir doch endlich mal etwas richtig Philosophorisches eingefallen, neulich – auf dem Jakobsweg zwischen Horburg und Kleinliebenau!
Wind wehte so heftig, dass die Salztröpfchen nur so aus den Augen flogen. Und weil ich nun eh rumheulte, dachte ich auch gleich noch ein paar unschöne Gedanken. Über mich. Weil das Loslassen mancher Menschen und all so‘n Kram so schwer ist und ich ständig in alte Muster zurückstolpere.So mit Extremvermissing und EmoBriefschreibing.
Das nervt mich selbst total und dann überkommt mich die wütige Heulerei.
Zum Glück bekommt das kein Menschling mit.
Warum richten diese fucking emotionalisierten Gedanken so ein Unwetter an, mit Strudel im Kopf und Wasserfall im Herz?! Kann ich die nicht einfach nur kurz denken und dann ist gut?!Aber scheinbar ist es auch für mich unmöglich, in jeder Sekunde meines Lebens glücklich zu sein. Ich radele also – in meinem selbsterschaffenem Schmerz gefangen – so vor mich hin und…
BÄÄÄÄM 💥 Die Sonne geht auf! VOLL SCHÖÖÖÖN!
Hätte ich fast verpasst. Vor lauter Salztröpfchen raushauen. Da ist mir der Satz von oben eingefallen. Und es rauscht noch so Schlagerkitsch wie *DAS war der schönste Moment meines Lebens! * durchs pinkene Köpfchen. Obwohl… Ich hatte schon so viele schöne Sekunden, Minuten, Stunden in meinem Leben. Viel mehr als shittige. Und ganz viele Augenblicke habe ich noch gar nicht erlebt. Vielleicht kommt dieser eine schönste Moment ja noch! Wer weiß? Damit ich keine noch so winzige Gelegenheit des Glücklichseins verpasse, gibt es ab jetzt kein *was wäre, wenn…? * mehr, nur noch *So ist es! *
Im September 2019 fühlte ich ähnlich. Da habe ich mir in einer Spontanaktion Mein ganzes Leben – nur dieser eine Augenblick – ein Songzitat von @schwessiii – so richtig unter die Haut gehen lassen.
Vielleicht sollte ich das mit dem obigen Satz auch machen?


Endlich Oktober. Bisher war der Oktober – trotz Herbst – mein Lieblingsmonat. Meine beiden allerliebsten Lieblingsmenschen haben im Oktober Geburtstag. Den LieblingsIngo habe ich im Oktober kennen gelernt. Wenn Oktober ist, ist bald November. Und da habe ich noch einmal Sommer. Drei Wochen lang. Im Oktober schwebe ich durchs Leben. 2023 sogar auf dem Seppl.


05.10.2023 Instagram
Neulich im Auenwald…
Es ist Oktober. Und schlagartig ist es früh DUNKEL!
Kein sanfter Übergang. NÖ, von einem Tag zum anderen, ohne Vorwarnung, plötzlich einfach STOCKDUNKEL. (Wieso eigentlich S-T-O-C-K? Es sollte wohl eher S-C-H-O-C-K heißen!)
Nun – es ist Oktober. Der vorvorletze Monat des Jahres und ich fahrradiere straff auf den Winter zu. Ich bin vorbereitet.
Mit dem passenden Winteroutfit. Warm und reflektierend! Eben wegen jener plötzlichen Schockdunkelheit. Ich strample heute Morgen also in Regenjacke und Helmüberstülper auf dem Luppedamm dahin und genieße die frische Luft. Ich selfiere. Mit Blitz. Und bin entzückt. Ich glitzere! Silbrig leuchtend, wie eine Superheldin!
Ich bin das *Reflektor- GIRL *
Meine Fantasie geht mit mir durch. Was könnte ich denn so superheldinnenmässig retten?
Ohne Bumm und Bäm

Denn Reflektor- GIRL hat ja nur ganz normale Kräfte.
Ich lächle. Eine entgegenkommende Radlerin lächelt zurück. Ich rufe einem Mann mit Kindersitz ein fröhliches “Guten Morgen“entgegen. Er lächelt und das Menschlein im Kindersitz winkt lachend. WOW! Das ging ja schnell mit meiner Superkraft.
Vor ein paar Jahren hat sich mal ein ganz besonderer Menschling bei mir bedankt. Für meinen Optimismus, meine Lebensfreude, meine Begeisterung – es steckt also wirklich eine Superkraft in mir. Nun ist es Zeit, sie rauszulassen.
Ich werde die Menschen mit silbrig-glitzernden Empathiepuder bestäuben. Damit sie auch mal über ihren Tellerrand schauen und nicht immer nur sich selbst sehen. Damit sie Mitgefühl haben. Anderen auch etwas Gutes tun wollen.
REFLEKTOR- GIRl- POWER!
In Leipzig angekommen wundere ich mich ein bisschen. Wie komme ich nur immer auf solchen Blödsinn? Das Radeln durch die Natur ist schuld, beschließe ich. Irgendetwas daran ist magisch und verzaubert mich total! Macht mich mutig. Und stark. Ich will die Welt retten! Im glänzendem Superheldinnenkostüm.
Mario Cipollini, ein ehemaliger italienischer Radprofi, sagte mal in einem Interview:
«Das Fahrrad hat eine Seele. Wenn es dir gelingt, es zu lieben, wird es dir Emotionen geben, die du nie vergessen wirst.»
Aha. Dann hätten wir die Schuldfrage ja geklärt…
Im Oktober 2023 ist etwas passiert, womit ich NIE, NIEMALS gerechnet hätte. Ich überbot meinen eigenen Vorsatz von 4000 JahresSepplKilometer. Am 17.Oktober 2023 überfuhr ich die 5000 Kilometergrenze.Ich – die unsportlichste Winnie aller Zeiten!

17.10.2023 Instagram
Heute ist ein besonderer Tag. Für mich.Ich habe die
❗5000❗
Kilometer geknackt. Mit dem Fahrrad. Wer hätte das gedacht?! Also ICH nicht.
Mein sportliches Selbstbewusstsein ist nicht besonders ausgeprägt. Als Kind galt ich als tollpatschig, was nur eine nette Umschreibung von wandelnde Katastro- Fee ist. Das hat mich geprägt.Im Sportunterricht spielte ich die Clownin. Wer mit mir lacht, lacht nicht über mich, war mein Motto. Später hatte ich durchaus sportliche Phasen, aber keine Ausdauer. Nach exzessiv durchsporteten Tagen folgte monatelanges Couchburnout mit Chipsdiät.
Als Ausrede nutzte ich aber das erwachsene Keine Zeit
Bis ich ins Pampadorf zog.Da hing fest. Mal eben kurz die Welt retten sonntags ohne Auto ist nicht drin. Und da ich nicht gern am Steuer eines Autos sitze, musste eine Alternative her.So zog 2017 der Seppl bei uns ein. 🚴Seit 2021 habe ich eine Smartwatch. Und die stalkt echt alles. Auch meinen Bewegungsradius. Und deshalb weiß ich mit ziemlicher Sicherheit, dass es im Sommer 2021 mindestens 29 Sonnentage gab. So oft fuhr ich nämlich mit dem Seppl und schaffte 542 Jahreskilometer. Ich war eine Schönwetterradlerin. 2022 investierte ich in wasserfeste Fahrradklamottage und fuhr 174 Mal durch die Pampa.Auf dem #Jakobsweg.Bei Sonne und Regen.Nur nicht bei Gewitter.Oder Wind. Sind 3618 Kilometer weit? Ich finde schon…
Und so beschloss ich 2023 jeden Tag – egal welches Wetter- mit dem Fahrrad zu fahren.
Durch Stille und Natur. Im Regen. Im Sonnenschein. Von Sommerzeit zur Winterzeit.
Leute, was soll ich sagen. HEUTE durchfuhr ich die 5000 Kilometer Schallmauer!
🎉✨💫 Jippie 🎉✨💫
Ich – die mehrgewichtige Chaosqueen of fucking everything – bin mal eben fast auf die kapverdischen Inseln geradelt. Die sind nämlich nur 5079 Kilometer Luftlinie von Leipzig entfernt. Ich glaube, ich bin ein bissel stolz. Auf den Seppl und mich 😊

Am 24. Oktober schrieb ich ein letztes Mal einen längeren Post auf Instagram.
Das hatte einen Grund. Mir ist etwas passiert, womit ich nicht gerechnet hätte.
Ds hat 2023 zu einem Scheißjahr mutieren lassen:

30.10.2023 – Ich fuhr morgens immer noch mit dem Seppl, obwohl es richtig krass dunkel war.
Noch 6 Tage bis zu unserem Urlaub auf der kapverdischen Insel Sal.
Solange wollte ich fahrradieren. Während sich meine Gedanken nur noch um Was packe ich ein und Wie schaffe ich einen Monatsabschluss in drei Tagen drehten, wurde ich gekündigt. Autsch! Das hat mir buchstäblich die Sprache verschlagen. Wie soll ich denn jetzt in 8 Tagen einen neuen Job finden? Und will mich überhaupt noch jemand einstellen?! Mir war mein biologisches Alter noch nie so bewusst, wie an diesem 30.10.2023.
Panik, Trauer, Wut – ich wusste gar nicht, was ich zuerst fühlen sollte.
Wie sollte ich den November überstehen?
Wie sollte ich eine schöne Zeit auf Kap Verde verbringen?!
Für diesen Urlaub hatte ich das ganze Jahr für gearbeitet.
Aber wie sollte ich solche RIESEN- Sorgen zu Hause lassen?!

10.11.2023 Instagram
Hakuna Matata – No Stress – ich liebe es auf Cabo Verde
Langsam kommt diese afrikanisch-portugisische Lebensweisheit bei mir an. Seit 5 Tagen keine Nachrichten. Jeden Morgen laufen wir 4 Kilometer am Strand entlang. Wir sitzen im Sand. Lauschen dem Klatschen der Wellen. Dem Rauschen der Palmenblätter. Genießen den warmen Wind auf der Haut.
Alle kleinen Sorgen sind zu Hause geblieben. Ich bin gesund. Ich bin sonnenscheinig. Mir geht’s prima.
Hakuna Matata – No Stress – ich liebe es auf Cabo Verde

An meinem Insta- Post vom 10.11. sieht mensch – Es ging.
Ich hatte den tollsten, entspanntesten Urlaub meines Lebens.
Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Sie ist einen extra Blogpost wert!
Mittlerweile habe ich auch einen neuen Job.
Die Jobsuche gestaltete sich gar nicht als so schwierig, trotz halbhunderteinsjähriger Weltzugehörigkeit.
Ich habe im Dezember so viele Meetingräume wie nie zuvor gesehen,
mit so vielen Menschlingen wie nie telefoniert.
Ich habe noch nie so oft von mir selbst geredet
und wurde dafür noch nie so wertgeschätzt und komplimentiert.
Das war das krasseste Selbstwertseminar aller Zeiten!
Danke an alle, die an meiner Suche beteiligt waren!

Jetzt, liebes 2023, müssen wir uns verabschieden.
Schweren Herzens, weil Du doch kein Scheißjahr warst. Du hast viele Bänder zerreißen lassen, aber letztendlich zählt ja nur, was damit bewirkt wurde.
Und mein Fazit aller Erfahrungen aus 2023 lautet:
ICH SCHULDE NIEMANDEM ETWAS*
*Frei nach Florence Given’s Buch Frauen schulden dir gar nichts ,
(ausgezeichnet mit dem WinniePrädikat: unbedingt lesenswert!)

Deshalb küre ich dich, liebes 2023, zum schönsten Jahr seit Coronazeitrechnung.
Du warst voller Erlebnisse.
Ich habe geliebt und wurde geliebt.
Ich war wütend, emotional, übertrieben fröhlich und immer ICH.
Ich habe so viel gelernt, bin nie verzweifelt und manchmal sogar über mich hinausgewachsen.
Du hast tolle Menschlinge in mein Leben geschickt. Und andere wieder rausgeschickt.
Nun ist es Zeit für ein neues Kapitel in meinem Buch:
“Aus dem Leben einer Chaosqueen of fucking everything”

Silvestergruß
in den Himmel schauen

auf sich selbst vertrauen
los stürzen
die Zeit verkürzen
auf nichts warten
einfach starten

Ich zieh los
ins Ungewisse
sehe nur vage Umrisse
was hab ich zu verlieren
mir kann nichts passieren

die Welt erleben
im siebten Himmel schweben
Träume erfüllen
Leben nach eigenem Willen
auf keinen anderen hören
niemanden mehr stören

Ich zieh los
ins Ungewisse
sehe nur vage Umrisse
was hab ich zu verlieren
mir kann nichts passieren

Egal, welchen Weg ich 2024 geh
für neue Abenteuer
ist es nie zu spät.


Egal, ob ein Sprung ins Ungewisse
oder der Auftritt vor gewohnter Kulisse
ich lass die Sorgen Sorgen sein
hab Vertrauen in mich
und stürz mich kopfüber
ins Bällebad des Lebens hinein.


Ich wünsche allen Tagträumer/innen, Nachtschwärmer/innen, Realist/innen, Wunderländler/innen, Ankommer/innen, Weggeher/innen, Neuanfänger/innen, Nichtsverändernder/innen, bekannten und unbekannten Lieblingsmenschlingen eine wunderbare Reise ins Jahr 2024.
Mit Wunderkerzenfunkenregen, Lagerfeuern und Sternschnuppenschauern…
Eure Chaosqueen of fucking everything

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