Ich habe ihn. Den CoronaWIRRus.
Ich wache um 5 Uhr auf. Warum?!
Ich muss erst um 8 in meinem Homeofficekabuff sitzen.
5 Meter von meinem Bett entfernt. Selbst mit Umweg übers Bad (zwecks Komplettsanierung) und Küche (Betanken des Betriebssystems mit Kaffee) schaffe ich meinen Arbeitsweg in einer halben Stunde.
Also, lieber Kopf: Warum lässt du mich nicht pennen?!
Ist ja jetzt nicht so, dass dir viel einfällt!
Wie auch?! Mein Coronaalltag ist seit mittlerweile
5529600 Sekunden
92160 Minuten
1536 Stunden
64 Tage
9 Wochen, 1 Tag
2 Monate, 3 Tage
gleich.
Ich habe schon alles verbal verlustigt.
Die Baumarktbesuche.
LieblingsIngos Verschönerungsaktionen in unserer Behausung.
Homeoffice. Fithalteversuche. Waldtouren mit Seppl. Haarfärbeaktionen in Lila und Pink.
Mir fällt einfach nix mehr ein, weil nichts passiert.
Und als politische Stimme oder Verschwörungsschwurblerin eigne ich mich nun mal nicht.
Zu naiv, zu sensibel. Regt mich halt auf, dieses Geschwafel!

Also habe ich heute morgen gekocht.
5 Uhr 30 habe ich Zucchini zu Nudeln gedrechselt und Paprika geschnippelt.
Und nun habe ich Mittagessen für die nächsten 3 Tage.
Toll.
Hundertster Versuch, gesund zu schnabulieren.

6 Uhr. Ich denke über Sport nach.
Sport ist wichtig.
Mach ich auch regelmäßig. In Gedanken.
Ganz am Anfang der Homedingenszeit war ich ganz enthusiastisch.
Habe einen HulaHoop Reifen gekauft. Der jetzt dekorativ in einer Kellerecke steht.
Und Traingsprogramme angeschafft.
Wo sind die denn eigentlich abgeblieben?
Ah… Ganz unten in der Krimskramskiste im Expeditregal…
Gefunden, ein- und losgelegt:
10 Minuten Bauchwegtraining. Autsch!! Tut ja genauso weh wie HulaHoop.

Nun ist es schon 6 Uhr 20. Die Zeit rast ja los heute🙄.
Ich befrage die Kiwi-des-Schicksal- App:
Genieße den heutigen Tag, denn mit ihm beginnt der Rest deines Lebens.
Achso. Deshalb war ich so zeitig wach. Weil ich genießen soll…

Ich versuche es mit dem Fenster zur Welt.
Eine Folge Big Bang Theory geht eigentlich immer.
Aber heute? Nö. Keinen Bock auf Sheldon.
Auch nicht auf MoMa mit aktuellen Coronazahlen.
Oder Information statt Panik bei RTL.
Ich mach heute dann vielleicht mal Fernsehfrei. So!

Aber was mache ich mit der freien Zeit?!
Schließlich ist es erst 6 Uhr 30…
Ich ziehe mich an.
Frische Luft, eine Runde um den Block mit Musik auf den Ohren.
Und da sind sie – die Worte in meinem Kopf , da sind sie –
die Ideen für Geschichten und purzeln durcheinander.

Ich werde darüber schreiben, wie mich die KünstlerInnen,
die selbst mit einem Bein über Abgründen baumeln (finanziell, existenziell)
auffangen und vorm Durchdrehen bewahren.
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen. Wer weiß…

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