Es ist mal wieder so weit.
WWAW – Winnie Will Abnehmen Wochen.
Ich langweile euch jetzt nicht mit der ganzen Warum- Geschichte.
Es muss irgendwann auch mal Schluss sein mit der Jammerei!
Kurzfassung:
Menschling 1 sagte etwas , Menschling 2 wies mich darauf hin, Menschling 3 war gemein. Und Menschling 4 richtig fies.
Menschling 5, also ich war not amused und in meinen Gedanken blinkern und blitzen nur noch diese beiden Sätze:
Du bist zu fett!
Du musst etwas dagegen tun!
Aber –
Es ist Dezember!
Im Dezember, das weiß sogar ich,
fängt man nicht an mit dem *ZierlichundschlankDiätgefaste*
Deshalb suche ich erst mal Trost. In der Musik.
Kennt ihr noch Helga Hahnemann?
Eine etwas kräftige Comedian aus der DDR?
Die hat alles verlustigt in ihren Liedern und Sketchen.
Auch das *Du bist zu dick*
Dann beginnt die Shoppingphase.
Ich besorge mir Fachbücher. Übers Abnehmen in den Wechseljahren.
Sportgeräte. Sinnvoll und unsinnvoll.
Rudi, das Rudergerät ist sehr effektiv. Schäsen, mein Boxsack ist sehr geduldig.
Fräulein Rüttelmeier ist okay. Aber Balli, das Balanceboard und Mister Pinky sind einfach nur…
schön…
rosa.
In Sachen Kochen mache ich auch auf innovativ und setze einen elektrischen Schnellkochdingens auf die Wunschliste.
Der LieblingsIngo lässt sich erweichen, trotz Gemurmel:
“Noch ein ImSchrankVerstauber!”
Ich taufe ihn aufgrund seiner Figur R2D2.
Den Kochtopf, nicht den LieblingsIngo! Der ist nun fürs Kochen zuständig. Auch der Kochtopf.
Er kocht frisch. Dampft. Schmort. Brät. Schnell.
Kein Umrühren. Kein am Herd ausharren. Keine 1000 Töpfe, die nicht in den Spüler passen.
Alles Dinge, die mich nerven, weil sie mir viel zu lange dauern und ich sie eigentlich für mein inneres Wohlbefinden
gar nicht können wollen muss.
Ich greife eben gern zu den Turbogerichten.
Ihr wisst schon:
5 Minuten zubereiten – 5 Minuten essen – 5 Minuten satt – ein Leben lang an Hüfte und Bauch.
Und damit ist mein Gewichtsproblem wohl ausreichend erklärt, nicht wahr?!
Davor soll mich der kleine Roboterkocher nun beschützen.
Trotz all der Annehmlichkeiten und Hilfsmittel hat mein Tag aber immer noch
einfach zu wenig Stunden.
Um alle Sportgeräte zu nutzen. Fürs Schreiben. Mein Schrittziel zu erreichen. Den Seppl auszuführen. Freund*innen treffen. Bücher lesen.
Einen Fulltimejob habe ich ja auch noch nebenbei.
Jede zeitliche Lücke muss also genutzt werden.
Ich stehe jeden Morgen 04:30 Uhr statt 5:30 Uhr auf.
Mit noch fast geschlossenen Augen und völlig verpeilt.
Ich stolpere hinunter ins FitnessHobbySouterrainDingens und schnalle mir Mister Pinky um die Hüfte.
10 bis 20 Minuten schwitze ich müde vor mich hin.
Auf den Ohren die Funkkopfhörerinnen.
Im Ohr Deine Cousine – Tyna – Die Toten Hosen – Punk pur! Hauptsache laut!
Danach habe ich zumindest die Augen offen.
Zum Netflixen. Das geht jetzt auch im FitnessHobbySouterrainDingens.
Der LieblingsIngo hat nämlich aus meinem ollen Fenster zur Welt ein total Smartes WeltFenster gemacht.
Nun kann ich in die Ferne schauen und sporten.
Rudern. Boxen. Tanzen. SingleDoublehandPingPong.
5: 30 Uhr.
Ich bin fix und alle. Lechze nach Kaffee. Schau kurz mal ins öffentlich- rechtliche MoMa.
Wegen der Corona- Information statt Panik.
Punkt 6 Uhr schleiche ins Bad. Völlig verschwitzt. Alles tut weh. Totale Muskelverkaterung.
Normale Morgenroutine halt.
Wer schlank sein will, muss leiden…war das nicht so?
Gespeist wird nur noch abgewogen und in mehreren APPs eingetragen.
Kann sein, dass ich eigentlich nur die Jahres- Abo- Kosten verschiedener Abnehm- Apps vergleichen wollte.
Vielleicht habe ich dann beide gekauft.
Weil mein muskelverkaterter Zeigefinger aufs Display tippte…
Aus Versehen.
Ich rechne nun also Kalorien zusammen. Und zur Sicherheit auch noch Punkte.
Ich tracke meinen Sport. Überwache meinen Schlaf. Zähle meine Schritte.
Messe Puls und Stress.
Okay, das macht Schäne Pfonda für mich – meine unerbittliche, unbestechliche ArmbandDrillinstructerin.
Aber da sie sich leider nicht mit den versehentlich gekauften Apps versteht, habe ich nun auch noch Hornhaut auf den Zeigefingerspitzen.
Weil ich alles manuell eintippen muss.
Purer Stress.
Zurück zur Morgenroutine.
Mittlerweile bin ich frisch geduscht und mache ich mich frohgemut auf den Weg zum Bus.
Mir knurrt der Magen. Aber da muss er durch.
Ich faste nämlich auch noch. Im Intervall. Da gibt es erst ab 12 Uhr feste Nahrung.
Zugegeben, ein bisschen wackelig bin ich schon unterwegs.
Kann aber auch am Liter Kaffee liegen.
Weil der flüssig ist , 0 Kalorien und 0 Punkte hat und unbegrenzt vorhanden ist, kippe ich das schwarze Gold ungebremst in mich hinein.
Dann sitze ich im Bus. Tauche ab. Musik auf den Ohren. Oder Hörbücher.
Manchmal schreibe ich auch die wildesten Geschichten. Oder beobachte einfach nur.
Fahre nach Leipzig. Buchhaltere ein bisschen. So etwa 8 Stunden.
Und dann geht es wieder zurück.
In den Sonnenweg. Mit dem Bus.
Wenn ihr bis hierher gelesen habt, dann könnt ihr euch vorstellen, was euch in den nächsten Tagen so erwartet…
Jammern, Heulen, Bildchen von Foltersportgeräten…
Sowas halt.
Ganz normale Sachen.
Für eine Chaosqueen of fucking everything mit einem Abnehmspleen!
Ich freu mich auf Euch!