Es ist Fastenzeit.
Nein, keine Sorge! Ich bin nicht plötzlich religiös geworden. Ich möchte nur den Kopf frei bekommen.
Die Seele auslüften. Und den Körper vom Ballast befreien.
Von dem schwabbeligen… ihr wisst schon!
Und ich mag fasten.
Diese fluffige, leichte Schmetterlingsrauschengefühl.
Ich bin total euphorisch, wenn ich faste. Ich habe keinen Bock auf Schokolade und Chips.
Ich trinke keinen Alkohol und bin trotzdem immer gut drauf.
Ich habe einen unbändigen Bewegungsdrang.
So, als könne ich alles schaffen, nur mit meiner WinnieSuperkraft.
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Noch geheimeren Fastentagebuch – Woche 2
Heilfasten ist eine Form des nicht religiös motivierten Fastens und soll zumeist der „Entschlackung“ oder Regeneration des Körpers dienen. Zum Teil beruhen die dem Heilfasten zugeschriebenen Wirkungen auf nicht belegten medizinischen Annahmen. Gleichzeitig gibt es auch wissenschaftlich belegte positive Auswirkungen des Fastens. Oft ist mit dem Heilfasten auch der Wunsch nach einer „seelischen Reinigung“ verbunden.
Wenn dem Körper keine Nahrung zugeführt wird, verschiebt sich der Stoffwechsel über einige Tage in den Katabolismus. Blutdruck und Blutzuckerspiegel sinken.
Zur Energiebereitstellung wird auf die Fettreserven zurückgegriffen…
Bei längerem Fasten schüttet der Körper auch Endorphine aus.
Quelle: Wikipedia
Das fand ich mit 30 heraus, als ich meine erste *Sinnkrise* zelebrierte:
Nicht die 30 hat mich damals umgehauen, sondern die Einschulung vom Freyerlein!
Für mich war das so, als zieht er in die Welt hinaus. Wie die Mama vom Hänschen Klein!
“…doch die Mutter weinet sehr, hat ja nun kein Freyerlein mehr…”
Albern, ich weiß. Aber gegen manche Gefühle und Gedanken komme ich einfach nicht an.
Und wenn mich dann der Weltschmerz packt, flüchte ich mich – damals wie heute – in die Bücherwelt.
Das mir 2002 ein – nun ja… im weitesten Sinne – Sachbuch übers Fasten in die Hände fiel,
war wohl Schicksal. Es machte mich 16 Kilogramm leichter. Und alles andere nicht mehr so schwer.
Ich wurde sportlich. Und hatte nach zwei Wochen eine völlig neue Leichtigkeit.
Das war ein geiles Gefühl.
Seitdem faste ich in regelmäßigen Abständen. Mehr oder weniger erfolgreich.
Mal ein paar Tage. Mal ein paar Wochen. So lange ich mich eben damit wohlfühle.
Mittlerweile kenn ich meinen Körper ja ganz gut.
In diesem Jahr feiern wir beide nämlich unsere Lebensmitte.
Noch 50 Tage bis zu meinem 50.
Puh – da wandern die Gedanken los, das kann ich euch sagen!
Ich horche in mich hinein, ob da alles noch so funktioniert, wie es soll.
Mache mir Gedanken, wie ich die nächsten 50 Jahre meines Lebens verbringen möchte…
Das zeitgleich auch noch Krieg herrscht in Europa, macht mir große Angst.
Ich bin ein Blumenkind. Ein Hippie mit Leib und Seele.
Ich kann mit diesem Säbel rasseln einfach nichts anfangen.
Und ich verstehe nicht, wieso Menschen sich so etwas antun können.
Ich bin hin- und hergerissen, ob und was ich auf Facebook und Co posten will.
Eigentlich will ich gar nicht, weil ich meine Problemchen und Anektdötchen gerade total unwichtig finde. Trotzdem bekomme ich einen akuten Athazagoraphobie – Anfall.
Wenn ich nichts schreibe, werden die Menschen in der Welt mich vielleicht vergessen.
Ihr seht, ich brauche einfach ein wenig Zeit für mich.
Zum Seele entrümpeln.
Kopf frei machen.
Und zur Beseitigung zweier größerer Baustellen.
Auf der A50 /Richtung Lebensmitte:
Meine Nomophobie und Athazagoraphobie
Ihr könnt mich mal…lesen!
Wenn ihr wollt.
Aber im Moment nur sporadisch.
Und nur hier.
Bis zum 13. März halte ich einfach mal meine Klappe.
SO!