
Was für ein Suppengekasper – Mein geheimes Fastentagebuch
Alles auf Anfang


Der gefühlt 1000ste Virus hat mich auf die Bretter geschickt.
Das nervt.
Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber irgendwie raubt mir diese ständige Verrotzung nicht nur den Schlaf und die Kraft, sondern auch die gute Laune.
Das kann ich gar nicht leiden.
Die gut gemeinten Ratschläge, wie *Kurier dich mal richtig aus* stürzen mich in Verwirrung.
Mal ganz ehrlich. Wie kuriert man sich denn eigentlich richtig aus?!
Ob ich nun zu Hause auf der Couch ins Laptop starre oder im Büro auf den Bildschirm macht für mich keinen Unterschied. Im Gegenteil.
Zu Hause ist mir so langweilig, dass ich doch ständig durch die Gegend hustle.
Und ich komme an die frische Luft, wenn ich auf Arbeit fahre.
Mir fällt die alte Rotlichtlampe im Keller ein. Ob das wirklich hilft?
Versuch macht klug. Fasten ist jedenfalls erst einmal auf Eis gelegt.
Ich kuriere jetzt aus!
Bis später.
Let there be peace on earth, and let it begin with me!
Hugs for free from Winnie, Eurer Chaosqueen of fucking everything.
Tag 4 – Couchburnout

Ich dachte, ich steh drüber, doch ich lieg drunter.
Couchburnout! Schon wieder.
Das gibt es doch gar nicht!
Heute, 2:58 Uhr war meine Nacht zu Ende. Kopfschmerzen.
Ich kläffe wie ein Koyote. Meine Stimme klingt nach durchzechter Nacht.
Und das mit dem Atmen ist auch nicht gerade leicht. Shit.
Ich bin echt genervt, dieses ständige Geschnorchel bremst mich total aus.
Kein Sport. An morgendliches Fahrradieren ist auch noch nicht zu denken.
So what. Ich werfe mich jetzt in ein Erkältungsbad (4:45 Uhr ist eine wundervolle Badezeit!)
und koch dann Salbäääh – Tee. Das widerlichste Gebräu, das ich kenne.
Ja, mei! Wenn’s scheen macht!
Dann werde ich you tube leerschauen. Tyna und Mandelkokainschnaps in Dauerschleife
Wenn das keine Wunderheilung herbei bringt, weiß ich auch nicht 🤷
Zum Glück wird es langsam Frühling.
Verschnupfte Grüße aus dem Couchburnout von Winnie, eurer Chaosqueen of fucking everything
Tag 3 – einfach nur Mittwoch

Heute war einfach nur Mittwoch.
Ich hab schon wieder Reibeisenstimme wie der Sänger von Manowar nach einer Welttour.
Und schnupfrig is mir auch. Das nervt so krass 🙄
Tag 2 – ausgeschlafen



Während der Dienstag noch kämpft
mit der Nacht
bin ich halb vier von ganz allein aufgewacht
voller Elan und putzmunter
– nach 8 Stunden Schlaf
ist’s ja auch kein Wunder.
Ich schlürfe meinen ersten Kaffee, während ich Nightmares! von Jason Segel weiterlese. Das ist ein ziemlich gruseliges Kinderbuch. Empfehlung von einer Fast – Elfjährigen.
Beim zweiten Kaffee erstelle ich noch schnell eine neue Lieblingsplaylist mit nur TYNA und Mandelkokainschnaps und dann geht es ab in den Fitnesskeller. Boah, ich bin so voller Energie.
Ich tanze in den Tag, und muss über mich lachen, weil das bestimmt total schräg aussieht.
So what! Das macht einfach total gute Laune. Fühlt sich ganz leicht an, wie schweben.
Na gut, der Sonnenschein hat auch etwas Anteil an meiner guten Laune.
Mit einem Handy, das nur noch knipsen, telefonieren und Musik abspielen kann, bin ich ganz schön abgeschnitten von der Welt. Für ganze 60 Minuten. So lange dauert die Nettofahrt zwischen Pampadorf und Big City.
Weil ich die Apps vom Handy gecancelt habe, ist socialmedialisieren unterwegs praktisch unmöglich. 🤪
Das kurbelt die Kreativität ganz schön an.
Und Zeit, die Ideen umzusetzen habe ich jetzt auch:
Ich kreativiere Motive für meine MKS- Fan- Sneaker – sage den viel zu vielen weißen Buchstaben auf meinem Merch-Shirts den Kampf an und male Lieblingssongzitate – neue Band, neue Zitate! – auf meine noch jungfräuliche Jeans.
Im Buchladen habe ich ein krasses Schreiblernbuch für Poetry-Slam- Texte gefunden, an der Traumerfüllung sollte ich schließlich auch endlich basteln.
Kein FOMO heute, keine Vermissung!
What a feeling!
Tag 1 – Lasset die Spiele beginnen!




Endlich März – Frühling.
Das ist ein bisschen wie aufwachen. Ich liebe den Frühling.
Nicht ganz so doll wie den Sommer, aber doch genug, um ihn herbei zu sehnen.
Und Montag ist auch noch. Ich liebe Montage.
Die sind so frisch. Ein kleiner Neubeginn.
Apropos Neubeginn:
4:30 Uhr bin ich heute aus dem Bett gehüpft. Erst einmal einen Kaffee – ich lösche Instagram, Facebook und TikTok vom Handy. Dann geht es ab ins Fitness Souterrain. Festivaltraining 🤪 Punkrock auf die Ohren und tanzen, radeln, fakehullern und boxen. Eine Stunde lang. Dann muss ich mich beeilen. Duschen, Frühstück mixen und ab durch die Mitte.
Hui, ist das kalt draußen. Und der Bus ist voll. Ferienende.
Ich stülpe mir Kopfhörer auf: Musik an- Welt aus. Das neue Album von Frau Paul muss noch gehört werden. Mein Magen grummelt. Mir fällt ein, dass ich ohne Vorbereitung einfach so los gesuppenkaspert habe. Hoffentlich geht das gut!
Im Büro hatte ich mich ganz gut im Griff. Ablenkung hilft. Mir geht es gut.
Feierabend. Die Sonne scheint. Im Bus fehlt mir ein bisschen der Blick in die Welt.
In die Social Media Welt. Wahnsinn, wie sehr mir das fehlt! Das stresst mich jetzt doch. Aber ich bleibe stark, die Apps werden nicht installiert!
Bevor mich die Athazagoraphobie (bezeichnet die intensive oder irrationale Angst, vergessen oder ignoriert zu werden) ganz umhaut, knalle ich mir wieder die Kopfhörer über.
Ich habe irgendwie gar keine Laune mehr. Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Ok, bin ich jetzt nicht, eher so scheißegalich. Das ist echt unangenehm. Und Hunger habe ich auch!
Zu Hause sinke ich auf die Couch. Von Fasten – Euphorie keine Spur.
Am besten, ich gehe ins Bett. Gute Nacht!

