Das erste Novemberwochenende ist der Beginn meiner
Music – Beach- Sunshine- Seelenwellness- Therapy
gegen die NovemberBluesMonster.
Davon habe ich euch ja im letzten Post erzählt.
Ich ziehe seit 2018 alleine los und besuche ein Konzert.
Am liebsten eins meiner LieblingsSingersongwriterin .

2020 vebrachten wir die Urlaube zu Hause.
Im Sonnenwegotel.
Weil wir wirklich jedes Mal genau in die Shutdownzeit hineinurlaubten.
Auch die 3 Wochen im November.
Da war nicht mal Schwessi Live in Schwerin drin.
Das war doof!

2021 läuft es wieder.
Immer noch ein bisschen holperig. Aber es läuft.
Es ist Zeit, mal wieder los zu fahr’n.
Zu einer Music – Comedy- Seelenwellness- Therapy
Auf Beach und Sunshine werde ich zugunsten meines neuen Jobs verzichten.

Ich war also endlich mal wieder unterwegs. In Hamburg. Ganz alleine.
Zur Comedy-Mixed-Show auf der Cap San Diego
Den ultimativen Erlebnisbericht dazu findet ihr demnächst hier:

Music- Comedy- Seelenwellness- Therapy für die Chaosqueen of fucking everything (Part 1)
Music- Comedy- Seelenwellness- Therapy für die Chaosqueen of fucking everything (Part 2)


Dieses Bedürfnis alleine loszuziehen, verspürte ich schon früh.
In meiner Kindheit packte ich meinen Campingbeutel und spielte *Abhauen’
Im Grundschulalter plante ich die Flucht auf die Insel KRK.
Wo auch immer die sein sollte.
Zur Gründung einer Bande.
Ich wollte Mörder jagen. Oder wenigstens Diebe.
Danach wollte ich Radrennfahrerin werden.
Das habe ich auf einem Matschweg hinter dem Friedhof geübt.
Spannend war für mich auch das Neverland.
Allerdings habe ich den Weg dorthin nicht gefunden. Und den Kaninchenbau für Alice’s Wunderland auch nicht.
Geendet hat mein Abhauen auf einer Bank auf dem Stadtfriedhof. Meistens.
Da war es so schön ruhig und ich habe meine erlebten Abenteuer aufgeschrieben.
Oder ich ging zu meinem Opa.
Da gab es Kakao, Röstbemme und Lesestoff für neue Abenteuer.

Auch das Fernsehen hat mir wunderschöne Rosinen in die Gedanken geblasen:
Mit 10 wollte ich nach Dallas und von J.R. adoptiert werden.
Mit 12 nach Berlin- Kreuzberg, um in einer Band zu singen. Wie die coolen Leute in BLÄM.
Mit 14 wollte ich Udo Lindenberg im Onkel Pö besuchen.
Mit 16 wenigstens nach Ost- Berlin verschwinden und Punker werden.

Mein erstes Abenteuer erlebte ich mit neunzehn. In Berlin. Einen Nacht in dunklen Großstadtstraßen.
Hui, war das spannend. Und erst der Bahnhof ZOO. WOW!
Aber da hatte ich auch tierisch Schiss. Trotzdem hielt ich durch.
Schließlich wollte ich unbedingt heraus finden, ob es dort wirklich so zuging wie in Linie 1.
Oder doch eher so horrormäßig wie bei Christiane F.

Als ich für ein Praktikum ein halbes Jahr bei Oma und Opa im Saarland gastierte,
fuhr ich grundsätzlich Donnerstag Nacht über Frankfurt /Main nach Hause.
Mit einem zweistündigen Aufenthalt, bei dem ich mich nicht mal aufs Örtchen traute oder bei MC Donalds strandete.
Mich aber megacool fühlte. So mutig. Und stark.

Später, als Angestellte eines Tourismusvereins fuhr ich auf Messen.
Und ging grundsätzlich abends in Bahnhöfen auf Nahrungsjagd.
Ich beobachtete mit riesigen Augen das Geschehen. Vergaß oft das Essen. Und schrieb und schrieb und schrieb!
Bahnhöfe finde ich nachts sehr spannend. Immer noch.

Helge Schneider sagte mal in einem Interview, dass er anfangs immer die Leute belauscht hat.
Um Themen für sein Programm zu finden. Er hat sich mit einem Kaffee an den Bäcker – Stehtisch gestellt
und die Leute beobachtet. Ihnen zugehört.
Ich ziehe abends durch Großstädte. Beobachte. Höre zu.
Also, ich will jetzt kein Bühnenprogramm auf die Beine stellen. Keine Sorge.
Aber Leute beobachten ist toll. Die Verschiedenheit der Menschlinge anschauen.
Zuhören, was sie so zu erzählen haben. Ist total spannend.

Die meisten Menschen finden es schräg, wenn eine Frau nachts allein durch Straßen spaziert. oder alleine auf Veranstaltungen auftaucht.
Sieht man an den Blicken, die mir zugeworfen werden.
Vielleicht bilde ich mir das aber auch einfach nur ein. das mache ich gern mal.
Bestimmt schauen sie auf meine verschieden farbigen Schuhe. Oder auf meine blauen Haare.
Oder wahrscheinlich gar nicht mich an.

Ich werde auch oft gefragt, ob ich denn keine Angst hätte. Nein. Ich habe keine Angst. Wovor auch?
Auf einer hell erleuchteten Großstadtstraße fühle ich mich sicherer,
als auf meinem täglichen Nachhauseweg von der Bushaltestelle in unsere Siedlung.

Ich brauch das. Ab und Zu. Alleinsein ohne Einsamsein. Mitten zwischen fremden Menschen. In der Nacht.
In einer unbekannten Großstadt. Danach fahre ich nach Hause. Mit ganz vielen Erkenntnissen. Ich freue mich auf zu Hause. Auf den LieblingsIngo. Auf mein eigenes Schlafzimmer. Auf mein Bett.
Das ist das Allerschönste am Alleinereisen.
Das Nachhausekommen.

Mein erstes Novemberwochenende sah jedenfalls so aus:

Einmal quer durchs nördliche Land in anderthalb Tagen ☯️

05.11.
Im Sonnenweg gefrühstückt
In Leipzig kurz mit Zahlen jongliert
In Hannover fast in den falschen Zug gestiegen
in Hamburg angekommen
am Hamburger Hafen bis zum Muskelkater gelacht und getanztversucht
mit netten Menschen geschnackt und  gemitternachtssnackt nichteingeschlafen.
06.11.
In Hamburg übermüdig zum Bahnhof gestolpert
In Berlin getankstellenfrühstückt.
Nachher in Leipzig wird fastzuHausegevespert.
Und abends dann  im Sonnenweg endlichdaheimgeabendbrotet❤️

Bin ich jetzt eine Cosmopolitikerin?

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